26-06-2015, 14:55 
		
	
	(26-06-2015, 14:48)Berliner schrieb:(26-06-2015, 14:41)Gundi schrieb: Das Lossagen von Gott macht den Menschen frei, da er dann sein eigener Richter und Gesetzgeber ist. Er allein ist für sein Tun verantwortlich, er kann sich nicht auf ein höheres Wesen berufen bzw. seine Taten dadarüber mit legitimieren und sich selbst aus der Verantwortung nehmen.Das haben wir im Dritten Reich gesehen. ICH BIN FREI. Und los ging es mit Mord und Totschlag.
Nur ist es eben leichter einem Buch nachzulaufen, was einem Sicherheit und Moral vorgibt, als selbst über sein Handeln nachzudenken.
Moment. Im dritten Reich gehörte nahezu jeder Bürger Deutschlands einer Kirche an. Atheisten waren nicht hoch angesehen, durfen nicht der Partei beitreten. Hitler selbst sah sich als Nachfolger des Jesus. "Gott mit uns" stand auf den Koppeln der Wehrmachtssoldaten.
Die Kirchen haben mit dem Reichskonkordat Hitler unterstützt.
Und noch etwas: Unter Religion (in dieser Problematik) fasse ich auch durchaus politische Religionen wie die den Führerkult in Nationalsozialismus oder Kommunismus dazu. Denn das Prinzip ist hierbei völlig identisch. Auch hierbei gibt der Einzelne seine Verantwortung für sein Tun ab in die Hände einer höhere "Macht" (des Führers). Er unterwirft sich dabei ebenso wie man sich unter Gott unterwerfen kann und gibt dabei seine Freiheit auf.
Derlei ist daher ebenso als unfrei abzulehnen.
Aber weil du es ansprichst: Waren denn die Menschen im dritten Reich frei? Der Gläubige erzählt ja gerne, dass der Mensch einen freien Willen hat, aber die Bestrafng Gottes in Kauf nehmen muss.
Für die Nazidiktatur würde das wohl bedeuten. Alle Menschen waren frei, nur mit den Konsequenzen mussten sie leben (oder eben nicht, weil sie hingerichtet wurden). Mal ehrlich, was ist eine solche "Freiheit" wert?

 
