20-06-2015, 14:07
Smiler schrieb:Gundi schrieb:Erich schrieb:Zur Ausführung aktiver Sterbehilfe soll niemand gezwungen werden.
Dieser (schon oft gebrachte) Hinweis wird von indymaya leider konsequent ignoriert.
Diesen Hinweis kann man auch ignorieren. Wenn der Gesetzgeber den Rahmen stellt muss er auch die Möglichkeiten schaffen. Macht er dies nicht, wird sich die Industrie darum kümmern.
Statt das ein Sterbehospiz unterhalten wird, wird eben eine Euthanasiestation, staatlich gefördert, eingerichtet. Wer übernimmt die Kosten, welche Gewinne sind möglich, Klinkenputzen um das "Ok" von zwei Ärzten zu bekommen? Sicher nicht, da wird sich schon eine Sterbeindustrie etablieren, Ärzt organisatorisch und pro forma räumlich getrennt aber doch unter einem Dach. Wirtschaftlich abhängige Ärzte sind ganz sicher nicht "frei". Beratung für eine wasserdichte Begründung bei den "Gesprächen" inkl. Mittelfristig wird das Leben unter dem Gesichtspunkt der Kosten-Nutzen-Analyse abgehoben.
Zunächst einmal ist festzustellen, dass die Voraussetzungen für aktive Sterbehilfe eine von Zeugen bestätigte testamentähnliche Verfügung oder in den extrem seltenen Fällen, wenn der Patient dazu noch in der Lage aber nicht mehr fähig ist, Suizid auszuüben, eine unter Zeugen abgegebene mündliche Erklärung ist. Ein Massenandrang ist diesbezüglich wohl kaum zu erwarten.Von einer Sterbeindustrie kann man in diesem Zusammenhang nicht sprechen, vom Zwang auf Ärzte ebensowenig. Und die für Ärzte aus der Durchführung der aktiven Sterbehilfe zu erzielenden Honorare liegen naturgemäß unter den Honoraren für lebensverlängernde Maßnahmen, meist sogar beträchtlich – und das ist wohl einer der Gründe, warum Teile der Ärzteschaft eine einschlägige Gesetzesänderung zu verhindern versuchen.
Smiler schrieb:In "Würde" sterben d.h. ohne Eingriff von außen ein Privileg für die es sich leisten können. Mein Versprechen, aktive Sterbehilfe und mittelfristig werden die Sätze für die Selbstbeteiligung an der Unterbringung in Alten oder Pflegeheime angehoben. Dann werden es extrem einfache Abwägungen noch ein zwei Jahre leben oder den Kindern noch was vererben...
Als ob Zwang immer was direktes wäre, Zwang funktioniert in unseren durchorganisierten Gesellschaften doch wesentlich subtiler und Ärzte bilden da keine Ausnahme.
Da konstruierst Du einen Zwang auf Ärzte, der sowohl durch geltendes Recht als auch durch wirtschaftliche Überlegungen einfach nicht gegeben ist. Auch denke ich, dass Du unsere Gesellschaft verkennst. Die enge Bindung zwischen Eltern und ihren Kindern ist auch heute noch in den meisten Fällen gegeben. Zudem ignorierst Du, dass es nur einen gibt und geben soll, der über sein Leben bestimmt, nämlich der Eigentümer, und das ist der Lebende selbst.
Smiler schrieb:Zeiten ändern sich, 1.Irakkrieg war das ein Stress als Aufklärer auf,verbotenen, irakischen Gebiet, Ex-Yugoslawien blos keine Einmischung egal was ein paar hundert Meter entfernt stattfindet egal wer da umgebracht, geschlachtet und vergewaltigt wird heute bomben wir am Arsch der Welt natürlich aus humanitären Gründen^^.
Sterbehilfe, auch aktive, ja aber nicht als Verkürzung eines Leben, weil es nach Auffassung ergo subjektiver Meinung nicht lebenswert ist.
Die „subjektive Meinung“ ist die des Eigentümers seines Lebens und ich wüsste nicht, wie aktive Sterbehilfe, die Du anscheinend bejahst, auf etwas anderes zurückgeführt werden könnte, als auf die Entscheidung des Lebenden über sein eigenes Leben.
Im Übrigen bombt der Westen heute nicht grundlos am „Arsch der Welt“ und wirtschaftliche Interessen sind da gegenwärtig auch nicht die Motivation. Auch intervenierte er in „Yugoslawien“ zu Gunsten der durch Nationalismus Bedrängten sehr wohl. Aber das ist ein Thema, welches wegen der Gefahr, dass das Forum geschlossen wird, nicht hier diskutiert werden sollte.