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Logik in der Sprache
#6
Wittgenstein meint wahrscheinlich vielmehr, dass über Bedeutungen nicht GESPROCHEN werden könne, weil solche nie "wörtlich" auf dem Papier oder in der Rede (Behauptung) erscheinen, sondern "im Kopf" zurückbleiben - ein "Wissen", das nicht schriftlich zu Papier gebracht werden und daher auch nicht diskutiert werden könne.

Zustimmen würde ich seiner Behauptung trotzdem nicht, denn Wissen, das nicht weis-gesagt, also nicht offengelegt oder ausgesprochen werden kann, ist kein Wissen. Wissen existiert nur in Gestalt von Aussagen / Weissagungen, denn nur wegen des weissagens heißt es "Wissen". Was Wittgenstein hier wörtlich zu diskutieren versucht heißt eigentlich "Geheimnis" - das, was das "Heim" (verwandt m. Kammer, Kummer u. "Himm-el") nicht verlassen und deshalb auch nicht übermittlt werden kann.

Es stimmt allerdings, dass die Bedeutung einer Aussage oder Rede erst dann erkannt werden kann, wenn an die Existenz und Wirkung eines Logos oder Erkentnisvermögens geglaubt wird, denn zuvor würde dasselbe Vermögen auch nicht eingesetzt werden. Dass A nicht auf B deutet, erkennt man nur, wenn man weiß, was Deuten, Deut oder Deus heißt. Ohne dieses Wissen wäre niemals die Bedeutung eines Wortes zu erschließen. Der Logos ist die Grundlage des Wissens - ohne Logos kein Wissen.
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Logik in der Sprache - von Harpya - 15-05-2015, 13:40
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[geteilt] Über die Herkunft und den Wandel von Begriffen - von Alexander Leibitz - 15-05-2015, 19:23

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