07-05-2015, 17:03
Ulan schrieb:Ich bezeichnete die Sprache deswegen als "Krücke", weil sie mit einem begrenzten Wortschatz Dinge ausdrücken soll, die sich oft gar nicht in Worte fassen lassen. Ein typisches Beispiel ist der Begriff "Liebe". Der deutsche "Wahrig" umfaßt über 250 000 Stichwörter. Ein Showmaster kommt mit etwa 800 Wörter aus. Wenn also ein Normalbürger einen Wortschatz von etwa 800 Wörter besitzt und sich damit ausdrücken kann, dann begreifen wir schon, dass unser sprachlicher Horizont begrenzt ist.(07-05-2015, 09:34)Berliner schrieb: Sprache war schon immer eine Krücke.
Sicher. Es ist aber so ziemlich die einzige Art der Verstaendigung, die wir haben; zumindest was kompliziertere Zusammenhaenge angeht, die ueber das hier und jetzt von Menschen, die sich gegenseitig gerade sehen koennen, hinausgeht.
Zitat:Falls das auf mich gemuenzt war: wir haben es hier mit komplizierten, philosophischen Fragestellungen zur Realitaet zu tun, und da kommt man um exakte Bezeichnungen nicht herum. Diese Konzepte haben oft dazu noch sehr viele, verschiedene Definitionen, je nach Ansatz (siehe z.B. die Unterschiede zwischen logischem, semantischem, ontologischem oder erkenntnistheoretischen Aspekt), und koennen dann sogar gegenteilige Bedeutung haben. Diese Fragestellungen haben auch die Kirchen lange beschaeftigt.Das war nur eine allgemeine Feststellung. Allerdings, man kann das alles auch etwas kompliziert machen. Manchmal fange ich auch an zu philosophieren. Aber dann, wenn es um die Frage geht, ob die Himmelstür nach innen oder außen aufgeht, ist Schluss.
Nur interessiert mich das Universalienproblem eigentlich nicht wirklich. Das kommt hier lediglich auf, weil Alexander das als seine Sichtwarte benutzt.
Zitat:Das kommt halt auf die Zielgruppe an. Schwierige gedankliche Konzepte lassen sich halt nicht immer einfach beschreiben, ohne dass sie ihre Eindeutigkeit verlieren. Manchmal muss man sich in so etwas halt hineinknien, um die Gedanken nachzuvollziehen.Wenn die Konzepte schwieriger sind als das Leben, hebe ich sie mir für später auf.
Zitat:Das ist eine Frage, die jeder Diskutant fuer sich entscheiden muss. Eine Diskussion kommt natuerlich nur zustande, wenn mehrere Leute das aehnlich entscheiden. Nur auf einem Board wie diesem, das sich mit der Welt und Weltanschauungen beschaeftigt, sind auch Philosophie, Wissenschaft oder Geschichte Teil des Diskurses, und da laesst es sich nicht immer vermeiden, auch mal praezise zu werden und sich nicht auf Allgemeinplaetze zu beschraenken. Religion existiert nicht im Vakuum, und Echokammern gibt's im Internet genug.Während meiner Zeit in einer Fachbibliothek hatte ich jede Menge Fachliteratur zu erfassen. Ich denke also an die typischen Berufssprachen.
Der Friede fängt in dir an

