26-04-2015, 22:27
(26-04-2015, 22:05)Friedebarth schrieb:Das Juristenanwärter einer Uni einfach Unfug schreiben ist zu einfach.(26-04-2015, 21:33)Harpya schrieb: Die Anstalt wurde vor dem Hintergrund der Ideologie der Quäker im Stile einer neogotischen Trutzburg festungsähnlich gebaut. Sie verfügte zunächst über 900 Einzelhaftplatze, je ca. 12 m² groß mit anschließenden eigenen isoliertem Freistundenkleinsthof (ca. 10 m²). Es gab keinerlei Kontakt zu anderen Gefangenen,...en.
Dieser Text ist reiner Unfug. Da hat sich einer gedacht, "Ach, Pennsylvania, waren ja die Quäker, also schreiben wir denen das mal zu." Pennsylvania war die erste Kolonie mit Religionsfreiheit.
Sehr wohl ist aber die Gefängnisreform hier in Großbritannien der Quäkerin Elizabeth Fry zu verdanken, die dafür sorgte, dass Gefangene das Recht auf Essen, Wärme und sozialen Kontakt bekamen. Also so ziemlich das Gegenteil von dem, was dieser Trottel da versucht, uns zu unterstellen.
Der Knast da war ja auch eine reformatorische Anstalt, nur eben im Quäkersinne,
dazu brauchts auch keine politische Mehrheit, nur das Resultat war eben schrecklich.
AUs einer anderen Quelle und auch auf der website von *http://www.easternstate.org/history-eastern-state
zu lesen, das sollte fortschrittlich sein.
"
In den USA und England gingen wichtige Impulse zur Reform der Gefängnisse von der Religionsgemeinschaft der Quäker aus. Sie kämpften für die Abschaffung von Todes- und Prügelstrafe und machten eine breitere Öffentlichkeit auf die Mißstände in den Gefängnissen aufmerksam. Die Quäker begründeten eine in den angelsächsischen Ländern weit mehr als hierzulande gepflegte Tradition, Gefangene im Gefängnis zu besuchen und so die Öffentlichkeit ins Gefängnis einzubeziehen. Durch vorbildliches, freundliches Verhalten, nicht durch Bestrafung, versuchten sie die Gefangenen zur Umkehr zu bewegen.
--Das vorbildlich freundliche Verhalten wurde wohl als ziemliche Pest empfunden , die Bestrafung war ja schon der Knast --
Der US-Bundesstaat Pennsylvania war eine Hochburg der Quäker. Von William Penn im Jahre 1687 begründet, entwickelte sich Pennsylvania (= Penns Waldland) sehr schnell zu einer Zufluchtsstätte für die in England benachteiligten Quäker und andere religiöse Gruppierungen. Im Jahre 1787 wurde dort die Philadelphia Society for Alleviating the Miseries of Public Prisons gegründet. Sie setzte 1821 den Bau des Eastern State Penitentiary durch, wo die Gefangenen ganz nach den religiösen Vorstellungen der Quäker zu einem Leben mit Gott zurückfinden sollten.
Im Eastern State Penitentiary wurden die Gefangenen in strengster Isolation untergebracht, durften nicht arbeiten und erhielten nur Besuch von Anstaltsgeistlichen. Die Bibel war die einzig erlaubte Lektüre. In der Einsamkeit sollten die Gefangenen zu Reue und Umkehr gelangen (penitentiary = Bußhaus). Die typische Strahlenbauweise ermöglichte eine leichte Überwachung aller Zellenblöcke vom Zentralbau aus und verhinderte die Kommunikation der Gefangenen untereinander. Selbst im Gottesdienst waren die Gefangenen durch Holzwände voneinander getrennt, die nur den Blick nach vorn zum Pfarrer erlaubten. Im Laufe der Jahre wurden die Bedingungen etwas abgemildert: Die Gefangenen durften in ihrer Zelle arbeiten und bekamen Besuch von ausgewählten Persönlichkeiten.
Der berühmte englische Schriftsteller Charles Dickens besuchte das Eastern State Penitentiary im Jahr 1842. In seinen American Notes beschreibt er das "Pennsylvania system" als "...rigid, strict and hopeless solitary confinement, and I believe it, in its effects, to be cruel and wrong...."*https://www.knast.net/article.html?id=709
AUch wenns peinlich ist, die Zeiten waren so und Glaube hat nunmal seine Prinzipien bis der jeweilige Gott sich ändert.
Das ist aber auch ein begrenzter Spezialfall, das was gläubige als Dienst am Herrn betrachten hat
ziemlich allgemein beträchtliche Auswirkungen auf Leute die da eigentlich nichts mit zu tun haben wollen
sowie die Gläubigen selbst.
Lassen die Quäker ihre Kinder , ohne sie zu beeinflussen und Informationen vorzuenthalten,
mit so 15 selbst entscheiden oder müssen die vorher auch so leben.
Worte sind ja im Allgemeinen billig, ich bin da immer an den Taten interessiert,
gerade bei Religionsgemeinschafte inwieweit die Individualität , oft bis zur Verstümmelung derselben,
einer Idee untergeordnet werden muss.