26-04-2015, 16:01
(25-04-2015, 00:27)Harpya schrieb:(25-04-2015, 00:02)Friedebarth schrieb: Zum einen sind wir Pazifisten, zum Anderen sehen wir aber insbesondere auch ein, dass wir kein Wahrheitsmonopol beanspruchen können. Glaube kommt durch den heiligen Geist, nicht durch Argumente, und seien sie noch so überzeugend.Soll das heissen ihr habt keine Argumente für euren Glauben, warum sollte der heilige Geist wahr sein und die unsichtbaren Elephanten auf der Rückseite des Mondes nicht, oder Walhalla, Trolle.
Natürlich nicht. Seit wann beruhen Religionen auf empirischen Beweisen? Kann dir ein Katholik empirisch die Wahrheit der katholischen Gottesvorstellung beweisen? Nein. Warum sollten wir das also versuchen? Natürlich können wir unseren Glauben gewissermaßen biblisch und christlich-theologisch rechtfertigen. Aber das setzt ja sowieso einen Glauben schon voraus.
(25-04-2015, 00:27)Harpya schrieb: Der heilige Geist ist also eine Axiom. Der ist da, keine Diskusion. ?
Ja, darauf beruht nämlich unsere Glaubensauffassung. Wenn man den heiligen Geist verleugnet oder in Frage stellt, ergibt der Rest des Quäkertums überhaupt keinen Sinn mehr.
(25-04-2015, 00:27)Harpya schrieb: Wozu brauchts den bei euch, welchen Aufgabenbereich hat der ?
Der heilige Geist ist der Bote Gottes zu den Menschen. Jeder von uns - auch nicht-Quäker und nicht-Christen, ausnahmslos jeder - hat in unserer Auffassung die Möglichkeit, den heiligen Geist zu empfangen, selbst unwissentlich. Wann immer ein Mensch etwas gutes tut, so hört er auf den heiligen Geist, auch wenn er meint, das Gute käme bloß aus ihm selber. Durch den heiligen Geist also ermitteln wir den Willen Gottes.
(25-04-2015, 00:27)Harpya schrieb: Ist der Pazifismus richtig dauerhaft, gabs da nie kämperische Zeiten.
Ja, ist er; nein, gab es nicht. Wir üben noch nicht einmal Selbstverteidigung. Man kann auch nicht Quäker und Soldat sein. Dafür wurden dutzende von uns im ersten Weltkrieg vor Kriegstribunalen erschossen.
Hier ein Auszug aus dem Journal des George Fox, unseres Gründers: (englisches Original, die darauffolgende Übersetzung ist die meine). Warnung: Ist ein bisschen brutal.
George Fox schrieb:The people were quiet, and heard me gladly, till this Justice Sawrey (who was the first stirrer-up of cruel persecution in the north) incensed them against me, and set them on to hale, beat, and bruise me. But now on a sudden the people were in a rage, and fell upon me in the steeple-house before his face, knocked me down, kicked me, and trampled upon me. So great was the uproar, that some tumbled over their seats for fear.
At last he came and took me from the people, led me out of the steeple-house, and put me into the hands of the constables and other officers, bidding them whip me, and put me out of the town. They led me about a quarter of a mile, some taking hold by my collar, some by my arms and shoulders; and they shook and dragged me along.
Many friendly people being come to the market, and some to the steeple-house to hear me, diverse of these they knocked down also, and broke their heads so that the blood ran down from several; and Judge Fell's son running after to see what they would do with me, they threw him into a ditch of water, some of them crying, "Knock the teeth out of his head."
[...] the constables and other officers gave me some blows over my back with their willow rods, and thrust me among the rude multitude, who, having furnished themselves with staves, hedge-stakes, holm or holly bushes, fell upon me, and beat me on my head, arms, and shoulders, till they had deprived me of sense; so that I fell down upon the wet common.
When I recovered again, [...] I lay still a little while, and the power of the Lord sprang through me, and the eternal refreshings revived me; so that I stood up again in the strengthening power of the eternal God, and stretching out my arms toward them, I said, with a loud voice, "Strike again; here are my arms, my head, and my cheeks."
There was in the company a mason, a professor, but a rude fellow, who with his walking rule-staff gave me a blow with all his might just over the back of my hand, as it was stretched out; with which blow my hand was so bruised, and my arm so benumbed, that I could not draw it to me again. Some of the people cried, "He hath spoiled his hand for ever having the use of it any more." But I looked at it in the love of God (for I was in the love of God to all that persecuted me), and after awhile the Lord's power sprang through me again, and through my hand and arm, so that in a moment I recovered strength in my hand and arm in the sight of them all.
Then they began to fall out among themselves. Some of them came to me, and said that if I would give them money they would secure me from the rest. But I was moved of the Lord to declare the Word of life, and showed them their false Christianity, and the fruits of their priest's ministry, telling them that they were more like heathens [...] than true Christians.
Then was I moved of the Lord to come up again through the midst of the people, and go into Ulverstone market. As I went, there met me a soldier, with his sword by his side. "Sir," said he to me, "I see you are a man, and I am ashamed and grieved that you should be thus abused"; and he offered to assist me in what he could. I told him that the Lord's power was over all; and I walked through the people in the market, none of whom had power to touch me then. But some of the market people abusing some Friends in the market, I turned about, and saw this soldier among them with his naked rapier; whereupon I ran, and, catching hold of the hand his rapier was in, bid him put up his sword again if he would go along with me.
Die Leute waren still und hörten mir gern zu, bis dieser Richter Sawrey (der erste Schürer der unmenschlichen Verfolgung im Norden) sie gegen mich aufhetzte, und sie anstach, mich zu zerren, schlagen und stoßen. Jetzt aber plötzlich waren die Leute in einer Rage, und fielen auf mich in der Kirche vor seinem Angesicht, stießen mich hinunter, traten mich und zertrampelten mich. So groß war die Aufruhr, dass einige vor Angst von ihren Stühlen fielen.
Letztendlich kam er und nahm mich von den Leuten, führte mich aus der Kirche, und gab mich in die Hände der Gendarme und anderen Offiziere; er bat sie mich zu peitschen, und mich aus der Stadt zu werfen. Sie führten mich eine Viertelmeile - einige hielten mich beim Kragen, andere bei den Armen und schultern; sie schüttelten mich und zerrten mich entlang.
Viele freundliche Menschen kamen zum Markt, und zur Kirche, um mich anzuhören; diese wurden ebenfalls hinuntergestoßen, ihre Köpfe zerbrochen sodass das Blut von ihnen floss; und Richter Fells Sohn rannte hinterher um zu sehen, was sie mit mir tun würden; sie wurfen ihn in einen Teich, einige brüllend: "Schlagt die Zähne aus seinem Kopf."
[...] die Gendarme und anderen Offiziere schlugen mir mit ihren Weidenruten über den Rücken, und warfen mich vor die gemeine Menge, die, mit Stöcken, Werder- und Stechpalmenbüschen bewaffnet, auf mich hineinfellen und mich auf den Kopf, die Arme und die Schultern bis zur Ohnmacht schlugen; sodass ich in die Nässe viel.
Als ich meine Besinnung wiederfand, [...] lag ich eine Weile still, und die Macht des Herrn fuhr durch mich, und die ewige Erfrischung belebte mich wieder; sodass ich wieder in der stärkenden Macht des ewigen Gottes stand, und [den Leuten] meine Arme ausstreckend mit lauter Stimme sprach: "Schlagt erneut zu; hier sind meine Arme, mein Kopf, und meine Wangen."
In der Gesellschaft fand sich ein Freimaurer, ein Heuchler, aber ein gemeiner Zeitgenosse, der mit seinem Wanderstock einen Hieb mit all seiner Kraft über meine ausgestreckte Rückhand verpasste; mit welchem Schlag meine Hand so zerschrammt war, und mein Arm so taub, dass ich sie nicht wieder einziehen konnte. Einige schrien: "Er hat seine Hand zerstört, dass er sie nie mehr verwenden kann. Aber ich betrachtete es in der Liebe Gottes (denn ich war in der Liebe Gottes gegenüber allen, die mich verfolgten), und nach einer Weile fuhr wieder die Macht des Herrn durch mich, und durch meine Hand und meinen Arm, sodass ich die Kraft in ihnen vor den Augen aller wiedergewann.
Dann begannen sie sich gegen einander zu wenden. Einige kamen zu mir und sagten, sie würden mich von den Anderen gegen ein Entgeld schützen. Doch der Herr führte mich dazu, das Wort des Lebens zu erklären, und zeigte ihnen ihre falsche Christenheit, und die Früchte der Predigten ihres Priesters, ihnen demonstrierend, dass sie mehr wie Heiden waren als wahre Christen.
Dann führte mich der Herr dazu, mich wieder in die Mitte der Leute zu begeben, und zum Marktplatz in Ulverstone zu gehen. Da ich ging, traf mich ein Soldat, mit seinem Schwert bei der Seite. "Mein Herr," sagte er mir, "ich sehe, Sie sind ein Mann, und ich schäme mich und trauere, dass man Sie so misshandelt"; und er bot mir an, mir zu helfen. Ich sagte ihm, dass die Macht des Herrn über allen waltete; und so lief ich durch die Menschen im Markt, keine von denen es dann noch vermochten, mich anzufassen. Aber im Markte misshandelten Menschen andere Quäker, und so drehte ich mich, und sah diesen Soldaten mit seinem entblößten Säbel sie verteidigen; woraufhin ich rannte, und, seine Schwerthand festhaltend, ihn bat sein Schwert aufzugeben, wenn er doch nur mitkäme.
1 Kor. 4-10