26-04-2015, 12:48
(25-04-2015, 14:22)Alexander Leibitz schrieb: Theos war in dieser Polis ein sehr wichtiger Begriff, nämlich das Begreifen selbst, und deshalb nannte man den, der des Begreifens oder Deutens (Deus!) nicht fähig war "I(n)-dios" (= a-deus / a-dios) -
Tatsächlich? Hast du dazu Belegstellen aus der griechischen Literatur?
Ausschließlich durch Vernunft erkennen und begreifen (im Gegensatz zu sinnlichen Wahrnehmung) wird im Griechischen, soviel ich weiß, vornehmlich mit λογοθεώρητος oder mit νόησις (νοήσει, ἀλλ' οὐκ ὄμμασι ϑεωρεῖν, Plat. Rep. VII, 529 b), religiöses Deuten (zB das Beschauen und Deuten der Eingeweide von Opfertieren) mit ἶεροσκοπία oder mit τεράζω = Zeichen deuten, auslegen, weissagen (οὕτω δ' εἶπε τεράζων, Aesch. Ag. 124.) ausgedrückt.
(25-04-2015, 14:22)Alexander Leibitz schrieb: Theos … schrieb sich seiner Zeit nur deshalb mit weichem T (D), weil es aus dem Lateinischen rückentlehnt war.
Was war in klassisch-griechischer Zeit aus dem Lateinischen rückentlehnt? Kannst du ein Beispiel aus einem klassisch-griechischen Text nennen, in dem δεος nicht mit einem Delta, sondern mit einem Tau geschrieben ist?
MfG B.