11-03-2015, 03:55
Erich schrieb:indimaya schrieb:Damit wurde in einer Zeit des anwachsenden europäischen Atheismus etwas erzielt, was in Zeiten christlicher Dominanz niemals erreicht wurde, was u.a. belegt, dass
der Glaube an Gott oder Götter nicht erforderlich ist, um eine friedliche und weitgehend soziale Gerechtigkeit garantierende Gesellschaft aufzubauen
.
Du redest wahrscheinlich wieder nur von deinem Heimatdorf.
Nöö. Mein "Heimatdorf" war einst regelrecht Katholizismus hörig. Die von Satan besessenen
indimaya schrieb:Auch ist es Starrsinn, Frieden daran fest zu machen, dass der Mensch, Gott nicht braucht.
Tat ich das ? Nee. Ich schrieb sinngemäß, dass TROTZ ausbreitendem Atheismus zumindest Westeuropa gegenwärtig die friedlichste und auch sonst bisher beste aller Zeiten erlebt, besser, ganz wesentlich besser sogar, als das Leben in christlich dominierter Zeit. Gott braucht es demnach wirklich nicht, um Friede und lebenswerte Umstände zu erzeugen. Eher ist das Gegenteil der Fall, wie die Geschichte monotheistischer Religionen und die Gegenwart im Islam definitiv belegen.
indimaya schrieb:Die Kirchen sind auch nicht Urheber aller Kriege. Und die Kreuzzüge waren zu einer Zeit, als die Weltbevölkerung noch unter einer halben Milliarde war.
Alleine die Kriege des 20. und 21. Jahrhunderts forderten über 200 Millionen Opfer.
Man erkennt die zunehmende Verrohung der Menschheit, ohne Gott, daran, dass z.b. in WK I. auf 8 gefallene Soldaten 1 getöteter Zivilist kam.
Heute ist das Verhältnis schon umgekehrt.
Ich habe nie behauptet, dass die Kirche Urheber aller Kriege sei. Kriegsähnliche Handlungen, Mord, Totschlag gab`s, seit unsere frühen Vorfahren von den Bäumen stiegen (und vorher wahrscheinlich auch schon). Aber der Monotheismus brachte ein neues, bis dahin kaum bekanntes Motiv zum Krieg bzw. eine neue Rechtfertigung dafür:
Gott.
Die Juden begannen in geschichtlicher Zeit damit. Sie rechtfertigten die Eroberung Kanaans mit dem Geschenk Gottes an seine hebräischen Verbündeten. Wie`s weiterging mit Kriegen im Namen Gottes kann jeder in den Geschichtsbüchern nachlesen. Auch Gräuel sind ausreichend dokumentiert - die Morde an Bewohnern Jerusalems nach dessen Eroberung im 1. Kreuzzug (ausgehendes 11. Jh) z.B.. Da wurden unterschiedslos Muslime, Juden und Christen, deren friedliches Zusammenleben vor der Eroberung durch die islamische Herrschaft garantiert war, hingeschlachtet. "Gott wird die Seinen schon erkennen", sagten die Kreuzfahrer, denen der Papst vor dem Kreuzzug die Absolution für alle ihre Sünden während des Kreuzzugs erteilte. Is`das nich`schön?
Im Übrigen war der relativ verlustreichste Krieg, der je auf dt. Boden geführt wurde, ein Glaubenskrieg. Dem 30-jährigen Krieg fiel nach niedrigster Schätzung der Historiker 1/3 aller Reichsbewohner zum Opfer. Relativ ist die Zahl der Opfer größer als die erlittenen riesigen dt. Verluste im 1. und 2. WK. zusammengerechnet (was im 30-jährigen Krieg allerdings auch der sich durch Kriegshandlungen ausbreitenden Pest zu verdanken war).
Alle Kriege waren und sind grausam, die der Kreuzzügler ebenso wie die Eroberungszüge der Muslime, die des Hernandez Cortez ... und natürlich auch die modernen Kriege. Die hohen Verluste kriegerischer Handlungen der Gegenwart sind aber nicht Produkt "zunehmender Verrohung", sondern das wirksamerer Vernichtungsmittel (so`ne Fliegerbombe tötet halt mehr Menschen auf einmal als das so ein Katapult der Kreuzfahrer konnte

