09-03-2015, 14:48
(09-03-2015, 11:23)indymaya schrieb:(09-03-2015, 03:12)Erich schrieb: Die Geschichte der monotheistischen Religionen beweist da eher, viel eher das GegenteilSchon vor dem "Kulturkampf" waren es doch christliche Bürger, die mit eigenen Mitteln soziale Institutionen wie Krankenhäuser für alle Menschen oder Waisenhäuser gründeten, diese Klöster, Stifte und Häuser existieren teilweise noch Heute, wenn sie nicht enteignet oder zerstört wurden.
Da kann doch ein Staat, heute gar nicht hingehen und sagen: "Alles meins". Hitler gibt's nicht mehr.
Was da deiner Ansicht nach "annähernd, öffentlich" bezahlt wird ist eine vollständige Leistung. Aber in Häusern und auf Grundstücken die Eigentum von Menschen waren die, ihr ihr Leben lang, dafür gearbeitet haben diese soziale Idee der "Nachwelt" zu erhalten.
Kirchenaustritte sind Heute dem "Zeitgeist" geschuldet, wo Menschen alles haben und trotzdem dieses "mehr" wollen, da ist das Evangelium eher hinderlich.
Menschen werden nicht nur durch den speziell in D herrschenden Zwang, für ihre Zugehörigkeit zu einer der vom Staat favorisierten christlichen Gemeinschaft Kirchensteuer zu zahlen, zum Austritt bewegt. Da gibt`s ganz andere Motive. Eines dieser Motive ist der Unglaube an eine vollkommen unbeweisbare Botschaft, die zudem jegliche Logik vermissen lässt, ein widersprüchliches Gottesbild zeichnet, wissenschaftlichen Erkenntnissen widerspricht, Ergebnisse der Forschung zu sabotieren versucht, sich gegen Aufklärung und laizistische Verfassung solange es irgendwie ging wehrte und nicht nur in der Geschichte sinnfrei bestimmte Handlungen ächtete, sondern dies auch heute in Teilbereichen noch versucht. Da wollen halt viele nicht dazu gehören, u.a. ich.
Auch empfehle ich, zu überlegen, wie das Vermögen der Kirchen zustande kam und wie es genutzt wurde und wird. Da belehnten Monarchen die Kirche mit Land, wobei die darauf wohnenden Bauern in das Leibeigentum der Kirche bzw. eines ihrer Mönchsorden übergingen, die Angst von Erblassern vor dem behaupteten Jenseits geschürt und durch Versprechen ihres Sündenerlasses bei Vererbung an die Kirche gemildert oder ganz beseitigt, Ablassbriefe verkauft und die zweifelhafte Moral der Vatikanbank zeigt auch heute noch den Drang der RKK, Vermögen anzuhäufen.
Heute besitzen EKD und die dt. RKK zusammen in D Grund mit einer Gesamtfläche, die der der Bundesländer Saarland und Bremen entspricht. Die verkaufen davon nix, obwohl sie mit den Erlösen dazu beitragen könnten, die Not der Welt zu lindern. Aber Existenzsicherung geht da vor dem NT-Gebot
"hast Du 2 Röcke, gebe dem eins, der keines hat" (Zitat sinngemäß)
und der im NT enthaltene, Gottvertrauen einfordernde Hinweis
"siehst Du die Vögel auf dem Dach, sie säen nicht, sie ernten nicht, und doch werden sie von Gott erhalten" (Zitat sinngemäß)
wird ebenfalls missachtet.
Also der Staat hätte im Hinblick auf die Kirchenvermögen schon die moralische Berechtigung zu sagen "alles meins" - imho. F tat das weitgehend, "Hitler" übrigens nicht. Der band sich über das Reichskonkordat bereits 1933 an frühere Vereinbarungen D`s mit den Kirchen und lehnte Religion übrigens auch nicht ab, und stand ideell den der EKD hervorgegangenen sog. "dt. Christen" nahe.
Insgesamt ist der Beitrag der Kirchen zu den sozialen Leistungen im Bereich Kinder, Gesundheit, Seniorenbetreuung jedenfalls minimal. Aus dem Topf Kirchensteuer fließt da so gut wie nix rein. Dafür lassen sich die reichen Kirchen aber den Religionsunterricht vom Staat und damit auch von Anders- und Ungläuubigen bezahlen, eine Bevorzugung übrigens, die z.B. die beträchtlich ärmere frz. Kirche nicht genießt.

