08-02-2015, 11:06
(07-02-2015, 23:45)Sarandanon schrieb:(07-02-2015, 19:56)Gundi schrieb: Aber warum glaubst du, dass er das nicht nachvollziehen kann? Hoffnung, Trost, Erziehung... es gibt zahlreiche Gründe zu glauben und auch ein Atheist weis um diese.
Der wirkliche Atheist kann es deswegen nicht, wiel er mit jedweder Spiritualität nichts anfangen kann.
Für ihn ist seine irdische Realität die einzige, die er sich vorstellen kann.
Ich kann mir durchaus eine göttliche Realität vorstellen. Atheisten sind ja keine Menschen ohne jede Fantasie.
Allerdings fragt sich der Atheist halt, weshalb er an etwas glauben sollte, für das es nicht den geringsten Hinweis gibt.
Wir glauben ja auch nicht an den Weihnachtsmann oder den gestiefelten Kater. Warum also an einen Gott, bei dem die Beweislage genauso gering ist?
(07-02-2015, 23:45)Sarandanon schrieb: Wie soll ich diesem nun klarmachen, dass das irdische Diesseits nicht die einzige Realität für mich ist? Oder dass es einen Unterschied gibt zwischen der menschlichen und einer göttlichen Wahrnehmnung?
Da du beides nicht belegen kannst, wird der Atheist halt sagen, dass das lediglich dein Glaube ist. Warum sollte er sich auch von etwas überzeugen lassen, was du ihm nicht beweisen kannst?
(07-02-2015, 23:45)Sarandanon schrieb: Könnte es nicht daran liegen, dass einige evt. tatsächlich beleidigt wurden?
Bestimmt auch, klar. Du wirst aber noch feststellen, dass in diesem Forum auch durchaus mal der ein oder andere Gläubige beleidigt, gerne auch mal den Andersgläubigen.
(07-02-2015, 23:45)Sarandanon schrieb: Ich meine, ständig der üblichen klischeehaften Kritik ausgesetzt zu sein, mag den einen oder anderen Gläubigen irgendwann einmal zum Hals raushängen. Da wird man dann durchaus mal etwas dünnhäutig.
Aber zeugt das nicht davon, dass man den eigenen Glauben gar nicht wirklich durchdacht hat, wenn Kritik einen derart aus der Bahn werfen kann?
Man sollte doch meinen, ein Gläubiger hat für sich Antowrten auf zb. das Theodizeeproblem gefunden. Fragt man aber nach, ist meist nur Schweigen im Walde.
(07-02-2015, 23:45)Sarandanon schrieb:(07-02-2015, 19:56)Gundi schrieb: Aber ich habe in der Tat das Gefühl, dass die besseren Argumente häufig bei den Atheisten liegen. Aber das ist ja nun mal der Grundlage der Religion geschuldet, dass sie ohne jeden Beweis von einer Gottesexistenz ausgeht.
Nee, das ist der persönlichen Einstellung geschuldet. Agnostiker tendieren in der Regel (keine Bewertung Deiner Person) in die Richtung der Ratio. Das ist normal und überhaupt nichts Schlimmes, denn niemals würde ich jemandem seine persönliche Anschauung streitig machen wollen. Schlimm wirds nur, wenn der geneigte Glaubensgegner meint, er hätte mit seinen Argumenten das Alleinstellungsmerkmal einer Wahrheit.
Nun, ich bin in der Tat der Meinung, dass Ratio und Glaube nicht die selbe Gewichtung haben, wenn es um Wahrheit geht. Ratio (einschließlich der Philosophie) ist vernunftbasiert und damit für jeden Menschen (zumindest theoretisch) nachvollziehbar. Auch sehen wir ja direkt die Folgen der Ratio, in Form der Wissenschaft, der Ingenieurskunst etc. Unsere vernünftigen Überlegungen haben sich sehr, sehr oft in der Welt bewiesen.
Religion hingegen hat das nicht. Kann es auch nicht. Religion trifft Aussagen über Dinge (Gott), über die der Mensch eigentlich keine konkreten Aussagen treffen kann. Die Religion kann durch ihre Annahme der Gottesexistenz alles mögliche behaupten, ohne sich in der Pflicht zu sehen, dies zu beweisen. Ich halte dies aufgrund der Beliebigkeit für unbrauchbar, um wirklich Wissen zu erlangen.
(07-02-2015, 23:45)Sarandanon schrieb: Einem Gläubigen immer mit der Forderung nach Beweisen und Belegen zu kommen, ist eine fehlerhafte Herangehensweise aber trotzdem der Klassiker unter den Argumenten, mit welchem der Nichtgläubige versucht einmal den Gläubigen unglaubwürdig erscheinen zu lassen und zum zweiten eigene Zweifel zu zerstreuen, imho.
Nun ja, in der Regel wird die Forderung nach Beweisen ja nur dann laut, wenn ein Gläubiger meint seinen Glauben auch anderen Menschen aufzudrängen oder gar wissenschaftliche Erkenntnisse (zb. Evolutionstheorie) versucht mit Hilfe seines Gottes zu widerlegen.
(07-02-2015, 23:45)Sarandanon schrieb:(07-02-2015, 19:56)Gundi schrieb: Warum sollte es auch? Wie gesagt, Atheismus sagt nur aus, dass man nicht an Gott glaubt. Über gesellschaftliches Zusammenleben wird hingegen durch Atheismus absolut nichts ausgesagt. Dein Argument ist daher nicht fair.Du weißt, dass das nicht ganz richtig ist. Es gibt durchaus politische und gesellschaftliche Wechselwirkungen, mit denen der Atheisten oder atheistische Gruppen durchaus zum Teil erfolgreich versucht haben Einfluss zu nehmen. Man stellte sich bewusst als Gegenpol zur Religiösität auf. Daraus sind auch poltische Systeme entstanden, die ziemlichen Schaden angerichtet haben.
Mir wäre kein System bekannt, dass aufgrund seines Atheismus Schaden angerichtet hat.
