14-01-2015, 17:36
Zitat:Ich will euren ganz persönlichen Grund! Eure Geschichte wie ihr den für euch richtigen Glauben fandet und wobei er euch im Alltag hilft.
Was macht ihn so besonders und wie merkt ihr, dass er euch hilft oder für euch da ist?
Hallo Pummeluff,
deine nette offene Art, hat mich glatt bewogen hier mal zu antworten.
Ich selber bin konfessionslos und dennoch gläubig. Wie das?
Als Kind taufte man mich, schickte mich in den Gottesdienst, Kommunion, Firmung und dennoch, sind unendlich viele Fragen offen geblieben. Lebensnahe Fragen. Kurzum, fehlte mir die praktische Seite des Glaubens. Geredet wurde viel aber der Taten, gab es nur wenige.
Mit 18 hatte ich eine ganz extreme Orientierungsphase, was meinen Glauben angeht. Ich verließ die Katholische Kirche und "machte mich auf", folgte der Schwester meiner Freundin, die mich einlud in die Versammlungen der Zeugen Jehovas. Hier erhielt ich endlich Antworten, auf eine Menge meiner Fragen.
Der Glaube hier, der sich auf die Bibel beruft, wurde gelebt. Nie zuvor war ich Menschen so nah. Diese inneren Grundfesten ( dieselben Werte ), verbinden ungemein. Eine familiäre Atmosphäre, gelebte Gemeinschaft.
Mein persönliche Glaube erhielt in dieser Zeit einen starken Schub in punkto Weiterentwicklung. Als ich dann "aufgetankt" hatte, wurde es Zeit weiter zu gehen... der Buddhismus streifte meinen Weg, Luther beeindruckte mich sehr und ehrlich gesagt, nahm ich mir jedes Mal ein Stück ( "wertvolles Gut" ) für mich mit. Bestückte mein Leben mit den "Edelsteinen" die ich fand.
Meine persönliche Suche nach gelebtem Glauben dauert an, und ich fürchte das, bis zu meinem letzten Atemzug.
Ich mag mich keiner Konfession mehr anschließen, denn es gibt stets ein "für und wider". Und so viel Hass und so viele Kriege...
Glauben, ist für mich eine ganz persönliche Angelegenheit, eine Hypothese, die täglich begründet werden will.
Inzwischen nutze ich meine "Sammlung an Edelsteinen", die mir hilfreich sind, wenn es traurige Tage gibt, wenn es Entscheidungen zu treffen gilt, wenn ich mit Menschen agiere, agieren muss, wenn ich glücklich bin, wenn ich Halt brauche, wenn Mitmenschen rat brauchen... Ja sogar, wenn es um meine Gesundheit geht.
Und ich suche, suche denjenigen/dasjenige, was mir Leben gegeben hat und diese wundervolle Welt dazu ( die so liebevoll gemacht ist! ). Sie zu genießen, ist der Sinn warum ich lebe.
Wie auch immer, wer will sagen was richtig oder falsch ist?
Wichtig, bleiben die Resultate.
Ich bin dankbar, dass es so etwas wie Glauben gibt. Er ist Halt und Kraft.
Soweit meine Einblicke, die ich dir gerne gewährt habe.
Einen lieben Gruß!
"Am ruhigen Fluss, ist das Ufer voller Blumen"