(06-01-2015, 17:29)sirin schrieb: ...zu welcher zeit...
Hochmittelalter - Frühe Neuzeit
(06-01-2015, 17:29)sirin schrieb: und wen meinst du genau
die Inquisitoren ?
Die Inquisition war für Muslime und Juden nicht zuständig. Erst wenn diese konvertierten und in Verdacht kamen, ihre Religionen im Geheimen weiter auszuüben, trat die Inquisition auf den Plan. Das wäre aber ein gesondert zu behandelndes Thema.
Die Zuständigkeit für religiöse Minderheiten lag beim jeweiligen Landesherrn. Unter dem Staufer Friedrich II. ging es den in Sizilien verbliebenen Muslimen einigermaßen gut. Sie mussten zwar Sonderabgaben leisten, konnten aber innerhalb ihrer Gemeinschaft weitgehend nach eigenen Regeln und Vorstellungen leben.
Waren Muslime aufmüpfig, wurde gegen sie hart vorgegangen. Zwischen 1224 und 1246 wurden mindesten 20000 Muslime von Sizilien nach Lucera (Apulien) ausgesiedelt. Um 1300 wurden die Muslime dort umgebracht.
Im Spanien des 13. Jhs war der Emir von Granada Vasall Ferdinands III. von Kastilien gewesen. Mit der Anerkennung der Oberhoheit des christlichen Königs über das Emirat wurden für Muslime, die in den Gebieten verbleiben durften, die der Emir unter Zwang abtreten hatte müssen, Sondersteuern fällig. Nach dem Untergang des Emirats Granada (1492) mussten Muslime und Juden in Spanien konvertieren oder das Land verlassen. Wenn sie konvertierten, standen sie bei der Inquisition unter Generalverdacht, ihrer Religion weiterhin im Geheimen anzuhängen. Seit 1502 gab es beispielsweise in Kastilien, seit 1525 in Aragón und Valencia offiziell keine Muslime mehr. Besonders schlimm waren jene dran gewesen, die während der islamischen Herrschaft vom Christentum zum Islam konvertiert waren (muladíes).
Darüber hinaus gibt es Beispiele muslimischen Lebens unter christlicher Herrschaft nur für die Kreuzfahrerstaaten des Hochmittelalters.
MfG B.