31-12-2014, 18:43
(31-12-2014, 18:30)Bion schrieb:(31-12-2014, 17:37)Harpya schrieb: So eine Art von Individualität ist schon nicht islamisch.
Prinzipiell hat man immer einem Gelehrten/Führer zu folgen,
auch wenn der schlecht handelt.
Individuen zählen nicht.
Du hattest doch behauptet, "islamische Länder" bereist zu haben?
Woher hast du solche Informationen?
Dass ein Muslim einem "Gelehrten" zu folgen hätte, ist eine unsinnige Behauptung. Für den sunnitischen Muslim gilt der Grundsatz, dass sich niemand zwischen Gott und den Gläubigen zu stellen habe. Fragt ein sunnitischer Muslim um Rat oder bestellt er bei einem Gelehrten ein Gutachten, kann er sich, wenn er mit dem Ergebnis unzufrieden ist, an einen anderen Gelehrten seiner Wahl wenden.
Wenn er einen Rat oder ein Gutachten bekommt, steht es ihm grundsätzlich frei, diesen bzw. dieses zu befolgen - oder eben auch nicht.
Mag so bei dem sein was ich als "zerlaufener Haufen " bezeichne.
Die Grundidee ist nunmal idealerweise die Einrichtung eines Kalifats.
Der Kalif ist also sowohl dem Wortsinn, als auch seinen Aufgaben nach der Nachfolger des Propheten Mohammed
und somit der Stellvertreter des Gesandten Gottes auf Erden.
"Der Beweis dafür, dass die Aufstellung eines Kalifen eine
Pflicht für alle Muslime darstellt, ist der Koran, die Sunna
und der Konsens der Prophetengefährten.
Was den Koran betrifft, so hat Allah (t.) dem Propheten
(s.) befohlen, unter den Muslimen nach dem zu richten was
Er herabgesandt hat. Sein Befehl ist in apodiktischer Weise
erfolgt.
So sagt der Erhabene den Propheten (s.)
ansprechend:
„So richte unter ihnen nach dem, was Allah
herabgesandt hat und folge nicht ihren Neigungen,
von der Wahrheit abzuweichen, die zu dir gekommen
ist.“ (5:48)
„Und richte unter ihnen nach dem, was Allah
herabgesandt hat und folge nicht ihren Neigungen.
Und nimm dich in Acht vor ihnen, dass sie dich nicht
von einem Teil dessen abbringen, was Allah zu dir
herabgesandt hat.“ (5:49)
Eine Ansprache, die an den
Propheten gerichtet wurde, ist gleichzeitig eine Ansprache
an seine gesamte Umma, solange kein Rechtsbeleg ergangen ist, der die Ansprache auf ihn alleine beschränkt. Hier
ist kein solcher Spezifizierungsbeleg ergangen, somit ist die Ansprache an alle Muslime gerichtet, die Regentschaft (des
Islam) zu errichten.
Nun bedeutet die Aufstellung eines Kalifen nichts anderes als die Errichtung der Regentschaft und
Herrschaft. Darüber hinaus schreibt Allah (t.) den Muslimen vor, demjenigen, der die Befehlsgewalt innehat, d. h. dem
Regenten, zu gehorchen.
Dies belegt, dass die Existenz eines Regenten an sich für die Muslime verpflichtend ist. So
sagt der Erhabene:
„Ihr, die ihr glaubt! Gehorcht Allah und gehorcht
dem Gesandten und denjenigen, die unter euch die
Befehlsgewalt innehaben.“ (4:59)" (die-einheit.org)
Das sich jeder seinen Islam bastelt ist da prinzipiell nicht vorgesehen.
Es gibt aber eben auch schlechte Islamis.
Fatwas gibts schon, probier mal eine zu bekommen, das der Prophet ab und zu mal Mist verzapft hat oder gegen den herrschenden Kalifen gerichtet ist.
Ich war ja vorwiegend in ländlichen Gebieten, die Leute dort würden den Teufel tun gegen den örtliche/bezirklichen Mufti mit
Fatwas zu meutern, die nehmen sich ihre Freiräume einfach so, das es keiner merkt.