25-12-2014, 18:40
Eben. Im Osten war die Kirche immer Teil der autoritaeren Staatsgewalt. Folgerichtig wurde sie deshalb auch ein Ziel der Revolution und zusammen mit der alten Staatsmacht attackiert und brutal verfolgt. Heute ist sie wieder auf ihren alten Platz als Handlanger der Staatsgewalt in Russland zurueckgekehrt und kommt ihrer alten Aufgabe zur Befriedung der Bevoelkerung nach. Diese enge Verbandelung von Staat und Kirche macht sie eher zu Neben- als Hauptverantwortlichen.
Im Westen dagegen hatte die Kirche frueh weitgehende Unabhaengigkeit erlangt*. Mit dem Papstamt, das sich als rangmaessig ueber allen weltlichen Herrschern sah und diesen auch direkt in die Politik hineinregierte, war die Kirche oft genug direkter Ausloeser von politischen und kriegerischen Umwaelzungen. Mit Unabhaengigkeit kommt Verantwortung. Fuer die meisten evangelischen Kirchen gilt das mit der aus der Unabhaengigkeit resultierenden Verantwortung entsprechend, auch wenn sie zwischenzeitlich in Deutschland zumindest staatsnaeher waren.
Die Situation in Jugoslawien und seinen Nachfolgestaaten ist etwas anders. Das faellt dann wohl in dieselbe Kategorie wie bei Mustafa, der uns gerne die bosnischen Muslime als stellvertretend fuer den Islam anbieten moechte, was nun genau so wenig passt.
*Die Darstellung zu westlichen Verhaeltnissen ist zugegebenermassen etwas simplifiziert. Auch dort gab und gibt es natuerlich Kirchen, wo die weltlichen Herrscher zugleich Kirchenoberhaeupter waren, wie z.B. immer noch in England.
Im Westen dagegen hatte die Kirche frueh weitgehende Unabhaengigkeit erlangt*. Mit dem Papstamt, das sich als rangmaessig ueber allen weltlichen Herrschern sah und diesen auch direkt in die Politik hineinregierte, war die Kirche oft genug direkter Ausloeser von politischen und kriegerischen Umwaelzungen. Mit Unabhaengigkeit kommt Verantwortung. Fuer die meisten evangelischen Kirchen gilt das mit der aus der Unabhaengigkeit resultierenden Verantwortung entsprechend, auch wenn sie zwischenzeitlich in Deutschland zumindest staatsnaeher waren.
Die Situation in Jugoslawien und seinen Nachfolgestaaten ist etwas anders. Das faellt dann wohl in dieselbe Kategorie wie bei Mustafa, der uns gerne die bosnischen Muslime als stellvertretend fuer den Islam anbieten moechte, was nun genau so wenig passt.
*Die Darstellung zu westlichen Verhaeltnissen ist zugegebenermassen etwas simplifiziert. Auch dort gab und gibt es natuerlich Kirchen, wo die weltlichen Herrscher zugleich Kirchenoberhaeupter waren, wie z.B. immer noch in England.