(29-10-2014, 14:53)konform schrieb: Als Velikovsky sein erstes Buch veröffentlichte, hatte die naturalistisch orientierte Wissenschaft geschäumt. Er konnte mittels nicht nur eigenen Beobachtungen und Überlegungen nachweisen, dass mit der der Öffentlichkeit übergestülpten Doktrin der uniformen Evolution und den daraus gezogenen Schlüssen einiges nicht stimmen kann.
Er konnte rein gar nichts nachweisen. Die Methoden, die er anwandte, sind schlicht ungeeignet, irgendetwas nachzuweisen. Dieses methodische Versagen seinerseits ist der Hauptgrund, warum ihn, ausserhalb eines Kreises sensationsgieriger Laien, niemand ernst nimmt. Seine geradezu absurde Unkenntnis von Physik ist da nur das Tuepfelchen auf dem i.
Dabei ist die Idee, dass immer wieder Katastrophen in die Geschichte der Welt und der Menschheit eingriffen, gar nicht mal falsch. Nur Planeten muss damit normalerweise keine bemuehen. So etwas wie der Ausbruch des Toba vor 74.000 Jahren, der damals eventuell fast die Menschheit ausrottete, reicht da vollkommen. Wobei sogar die Standardastronomie einen Zusammenstoss der Erde mit einem Protoplaneten annimmt, als der Mond entstand; aber das hat nichts mit Velikovsky's Thesen zu tun, der sich anscheinend gar nicht ausmalen konnte, was ein anderer Planet in der Naehe der Erde bedeuten wuerde. Er hatte halt keinerlei Physikkenntnisse.
konform schrieb:Vielleicht störte viele Vertreter der etablierten Wissenschaft nicht so sehr der Angriff auf ihr Weltbild, sondern mehr der Verlust des Ansehens dessen, was man der Öffentlichkeit als Wissenschaft verkaufte. Im Grunde warf Velikovsky ihnen geradezu krankhafte Ignoranz vor, die eigentlich der psychiatrischen Behandlung bedurfte. Ignorieren konnte die Vertreter der Wissenschaft - wie heute üblich - Velikovsky seinerzeit nicht, zumal er auch mit Einstein befreundet war, der einzelne Kapitel seines Buches “Erde im Aufruhr” las und kommentierte.
Er wurde nicht ignoriert, weil er auf seinem Fachgebiet - Psychatrie - durchaus angesehen war. Er war halt nur ein lausiger Historiker und ein vollkommen hoffnungsloser Physiker. Der einzige Vorwurf, den man noch gegen seine urspruenglichen Gegner ins Feld fuehren kann, ist der angedrohte Buchboykott fuer seinen Verleger - das ist kein Fairplay und war sicherlich unangebracht in wissenschaftlicher Auseinandersetzung. Das aendert aber nichts daran, dass seine naturwissenschaftlich-historischen Schriften vollkommen wertlos sind, da er unbrauchbare Methoden anwandte.