15-10-2014, 11:58
(14-10-2014, 15:06)konform schrieb: Bei der Historischen Geologie, der Paläontologie, Archäologie, Evolutionsbiologie und auch bei der Relativitätsphysik handelt es sich weitgehend um Vermutungs-Wissenschaften, wie sicher auch Super-M. Ekkard gerne bestätigen wird...
(14-10-2014, 23:27)Ulan schrieb: Er wird sicherlich nicht Deine spezifische Sichtweise bestaetigen, und so ganz ohne Relativierung, wie Du das jetzt geschrieben hast, ist die Aussage falsch.
Selbstverständlich nicht! Es handelt sich um Funde und Datierungen, die, wie alles in der Wissenschaft, mit Unsicherheiten behaftet sind. Daraus wird der unsinnige Schluss gezogen: "Also handelt es sich um (reine) Vermutungen."
Nochmals: Das ist Unsinn! Unsicherheiten sind geradezu ein Markenzeichen von Wissenschaft. Denn (echte) Wissenschaft verzichtet auf Gewissheiten. Woher auch nehmen? Jede Messung, ja, jede Beobachtung ist mit Unsicherheiten behaftet.
Beispiel: Die Höhe eines bestimmten Waldstückes beträgt 22 m. Das stimmt allerdings nur im statistischen Mittel. Stellenweise sind die Bäume im (kleinräumigen) Mittel nur 19, 20, 21 m. Dafür sind an anderen Stelle welche mit 25, 24, 23 m.
Der Schluss, dass mit diesen Unsicherheiten (22 plusminus 3m) die ganze Höhenangabe "Vermutungswissen" sei, ist absurd. Wir wissen nichts genauer als die jeweilige Unsicherheit besagt. Gleichwohl ist damit ein solides Wissen verbunden, das man durchaus nutzt. In unserem Beispiel für den Verkaufswert des Holzes.
Gewissheiten sind Abstraktionen, also Kunstprodukte und keine Wissenschaft. Dagegen kann man nicht andiskutieren. Nur: Jemand, der Gewissheiten verkündet, sollte sich nicht mit dem Wort "Wissenschaft" schmücken, weil man daran ablesen kann, dass dieser Jemand im unwissenschaftlichen Bereich der Metaphysik verharrt.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard

