09-10-2014, 13:01
(05-10-2014, 18:40)Ekkard schrieb: Ich geb' dir Recht: Es ist ein Unding, von einem Wissenschaftler zu verlangen (Conform), sich an den mythischen Bildern einer landwirtschaftlich geprägten Religion mit einem "orientalischen Despoten als Chef" orientieren zu sollen.
Ist es vernunftwidrig, nach der Entstehung von Erdöl oder mächtigen Kreideformationen zu fragen? Oder nach Erklärungen für polystrate Stämme?
Nachdem sich etwa das K-Ar-Verfahren als unzuverlässig erwiesen hat, und das keineswegs nur - wie von den Naturalisten behauptet - in Ausnahmefällen: Ist es wirklich so abwegig, die Vertrauenswürdigkeit auch anderer radiometrischer Verfahren in Frage zu stellen? Wie wurden diese übrigens denn “geeicht”, fehlt doch nach wie vor eine gesicherte Bezugsgröße...
Welche Motive stehen hinter dem engagierten Einsatz, die Erde in einem möglichst hohen Alter erscheinen zu lassen? Während Cuvier in den Schichten die Folgen katastrophischer Umbrüche sah, vollzog die Geologie mit Lyell u.a. die Wende zu Aktualismus. Wahrscheinlich trug mehr Mitschuld an der Ignorierung vieler widersprechenden Beobachtungen das Grauen der Napoleonischen Kriege und der Wunsch nach Ruhe, wie manche glauben...
Stephen Jay Gould leugnete die Zeichen katastrophaler Umbrüche nicht. Wie sich der Aktualismus über einen derart langen Zeitraum halten konnte, ist wohl nur jenen unbegreiflich, denen der Dogmatismus der Wissenschaft nicht bewusst ist.
(05-10-2014, 18:40)Ekkard schrieb: (Manchmal gewinne ich den Eindruck, Conform testet aus, was wir anderen gerade noch akzeptieren.)
Natürlich greift sich ein naturalistisch gebildeter Mitbürger an den Kopf, wenn man ihn darauf aufmerksam macht, dass in naher Zukunft der Blick von Freiburg - wo ich wohne - nach Mailand frei ist, weil nach der Schrift neben den meisten Gebirgen auch die Alpen innerhalb kürzester Zeit eingeebnet werden. Das heißt, dem freien Blick im Wege steht dann nur noch das Erdenrund.
Vielmehr Zumutung geht wohl nicht, nicht wahr?