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Legende der sanften Missionierung in der Frühzeit des Christentums
#52
(04-09-2014, 14:05)konform schrieb: Ich bin davon überzeugt, dass der Kreis um die Apostel mit der Botschaft das Gebiet Großbritanniens, Irlands, das der Ukraine und selbst Russland, selbstverständlich auch Frankreich, Deutschland, Spanien, Polen und die Gebiete anderer heutiger osteuropäischer Staaten erreicht hatten. Doch gelangten die Apostel und deren Helfer auch nach Indien, China, Japan . . . ?

Warum bist Du davon überzeugt ?
Meinst Du so, daß Du, wenn Du damals gelebt hättest, das getan hättest ?
Die Ukraine bzw. Rußland gab es übrigens damals noch gar nicht, dort lebten ständig wechselnde Steppenvölker, dort war ständig Krieg und Vertreibung, dort gärte es. Vor dem Jahr 750 hättest Du Dich dort nicht aufhalten können. Das Dorf das Dich aufgenommen hätte, wäre nach einigen Jahren überfallen, geplündert, gebrandschatzt worden, Weiber und Kinder in die Sklaverei verschleppt, Männer erschlagen

Dort lebten nur Nomaden in unzugänglichen Gebieten, keine Siedlungen, nur dürftige Holzhütten in Wäldern, derart dürftig, daß sie keine Räuberstämme anlockten. Ein gebildeter Mensch war dort nach wenigen Wochen verhungert, und völlig unmöglich als Einzelner in dieser Wildnis den ersten Winter zu überleben. Die Leute dort hätten Dich umgebracht und Deine Kleider und Schuhe aufgeteilt, Deine Bücher als Anzündmaterial verwendet. Ohne daß Du ihnen ein Wort über Jesus erzählen konntest, denn erstens verstanden sie kein Latein, Griechisch, Hebräisch, Aramäisch und zweitens redeten solche Leute nicht mit Fremden, die sie in 'ihrem' Wald aufgriffen, die schlugen sofort zu.

Erst ab 500 wurde die Gegend um Kiew ständig besiedelt, es bildete sich in Kiew (heute Ukraine) das Reich der Rus, aus dem dann Rußland entstand

Aber Du schreibst von dem "Kreis um die Apostel" und meinst vielleicht das Jahr 40 oder 50


(04-09-2014, 14:05)konform schrieb: Wie Herodot berichtet, umfuhren die Ägypter unter Pharao Necho II (26. Dynastie) um 600 v.Chr. Afrika.*) Warum sollte diese Seeleute nicht auch Indien, China und Japan erreicht haben?

Das klingt schon interessanter.
Die ägyptische Expedition umfuhr Afrika.
Aber um von Jerusalem nach Indien zu kommen, wäre nur ein Narr auf die Idee gekommen, die Route Zypern, Gibraltar, afrikanische Westküste, Sklavenküste, Kongomündung, Kap der Guten Hoffnung, Madagaskar, Jemen, Ostarabien, Indien zu wählen !
Eine gefährliche Schiffsreise rund um Afrika. Und viel zu lange dieser irre Umweg

Da hatte man schon zur Zeit Jesu andere Routen nach Indien:
Erstens gab es die Südroute der Seidenstraße von Indien nach Damaskus.
Zweitens gab es auch damals schon den Seeweg: Euphratmündung, dann entlang der Küste Persiens bis zur Indusmündung.

Es gibt Funde von alten Schwertern römischen Stils aus Stahl, die in Indien gemacht wurden, von dort ging die Schwertschmiedekunst nach Thailand, von dort langsam nach Südchina, dann nach Nordchina, dann nach Japan. Das erkannte man an den Schwertfegermarken in den Stahlklingen, daß da römische Handwerkstradition vor 2000 Jahren nach Japan gelangt ist. Sehr alte japanische Samuraiklingen weisen Schwertfegermarken in den Stahlklingen auf, die den altrömischen frappant ähnlich sind.

Wärst Du einer aus dem "Kreis um die Apostel" gewesen, dann wärst Du Jude gewesen, hättest Hebräisch gesprochen und hättest Dich in Siedlungen des Diasporajudentums, die es schon vor dem Jahre 70 gab, ansiedeln können, beispielsweise auch in dem Gebiet, zu dem man heute Indien sagt. (Daß es schon lange vor der Zerstörung des Tempels ein Diasporajudentum gab, geht eindeutig aus dem Umstand hervor, daß die Eltern des Saul in Tarsus in der Diaspora lebten und Saul in Tarsus zur Welt kam. Dieser Saul nannte sich dann Saulus, später wurde er Paulus genannt.)

Daß bereits in der Antike Judenfamilien nach Indien und China gelangten, ist bekannt. Wenn Du Deine Anhängerschaft zu Jesus verschwiegen hättest, dann hättest Du als Jude wohl nach Indien und China gelangen können. Nach Japan aber nicht. Japan kapselte sich damals ab. Daß Handwerkskünste, die für die Kriegsführung interessant waren (Schwertschmiedekunst) nach Japan gelangten, darf Dich nicht täuschen. Rüstungsspionage gab es schon immer, japanische Waffenhersteller bereisten sicher gerne chinesische Hafenstädte, tarnten sich vielleicht als Seide-, Keramik- oder Teehändler und guckten sich die chinesischen Waffen an. Auf irgend eine Weise lernten sie jedenfalls von den Chinesen die Kunst der Herstellung von stählernen Schwertklingen, die die Chinesen letztlich über viele Umwege aus dem röm. Reich hatten.

Aber das was Du Dir vorstellst, daß Du als Missionar einer Religion nach Japan gereist wärst, ist unrealistisch


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RE: Legende der sanften Missionierung in der Frühzeit des Christentums - von Sinai - 04-09-2014, 15:08

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