20-08-2014, 18:37
(20-08-2014, 14:21)konform schrieb: Es dürfte unbestritten sein, dass es für so genannte Frühdatierungen triftige Gründe gibt.
Das wird sehr wohl bestritten, und zwar - von ein paar Außenseitern abgesehen - von nahezu allen Fachgelehrten. Für Frühdatierungen gibt es keine "triftigen", sondern ausschließlich "fromme" Gründe.
konform schrieb:Aus Offenbarung 6,9-11 kann auf die Jahre nach dem Brand Roms im Jahre 64, als die neronische Verfolgung einsetzte, als Zeit der Abfassung der Schrift geschlossen werden.
Nein, das kann man nicht. Denn die sogenannte neronische Verfolgung war keine Christenverfolgung, sondern eine Strafaktion gegen vermeintliche Brandstifter gewesen. Die Christen außerhalb Roms waren davon in keiner Weise berührt.
konform schrieb:Denn die domitianische Verfolgung kann man mit Klaus Berger mit Fug und Recht als Forschungslegende bezeichnen...
Es hat keinen Klaus Berger gebraucht, um das herauszufinden. Das ist der einschlägigen Forschung seit langem bekannt.
Die von den Vätern behaupteten Christenverfolgungen bis Domitian waren erfunden, wie man heute weiß.
Man sollte daher nicht früher, sondern später datieren.
Erst unter Trajan genügte es, Christ zu sein, um mit dem Tod bestraft zu werden.
Daher ist es plausibel, das Entstehen der Offb während der späten Jahre der Regierungszeit Trajans – oder danach – anzunehmen.
konform schrieb:Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit überlebte Johannes das Jahr 70 nur kurz, wenn überhaupt.
Immer diese Übertreibungen. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit lässt sich für diese Zeit nahezu gar nichts sagen. Auch nicht, wer die Verfasser der neutestamentlichen Texte - von ein paar Paulusbriefen abgesehen - gewesen waren.
MfG B.