Was das Thema des Threads angeht, lese ich gerade ein sehr interessantes Buch von Dennis MacDonald, Two Shipwrecked Gospels: The "Logoi of Jesus" and Papias's "Exposition of Logia about the Lord" (Society of Biblical Literature, 2012)". Das Buch praesentiert eine sehr interessante und recht elegante Hypothese zum synoptischen Problem. Auf Englisch gibt's dazu auch eine Wikipedia-Seite: 
http://en.wikipedia.org/wiki/Q%2B/Papias_Hypothesis
Anstelle von Q nimmt die Hypothese ein "Q+" an, also ein laengeres Vorlaeufer-Buch mit vielen Spruechen von Jesus, das dann Stoff fuer die drei synoptischen Evangelien lieferte. Der Titel, "Logia von Jesus", ist von Papias entnommen. Papias selbst hat dann Material aus den "Logia", aus Markus, Matthaeus und was er sonst noch so fand genommen, um sein 5-baendiges Werk zu verfassen. Lukas hat dann alle diese Werke als Quelle. Auch die Einfluesse deuteronomistischer Werke und griechischer Literatur sind beruecksichtigt.
Die zeitliche Abfolge gemaess der Hypothese waere dann
Logia von Jesus (Q+) 60-70
Markus 75-80
Matthaeus 85-95
Papias' "Auslegung der Worte des Herrn" ca. 110
Lukas-Apostelgeschichte 115-120
Ich habe hier mal die Seite mit dem Beziehungsgeflecht zur Verfuegung gestellt:
*http://i.imgur.com/DTqvWgY.jpg
Uebrigens geht der Autor auch darauf ein, warum diese Werke wohl fuer Jahrhunderte wertgeschaetzt und dann vernichtet wurden: seiner Meinung nach standen in den "Logia von Jesus" und Papias' Werk zu viele fehlgeschlagene Prophezeiungen, so dass die Werke wegen ihres Peinlichkeitsfaktors sang- und klanglos versenkt wurden. Was auch der Beurteilung des Papias durch Eusebius eine ganz neue Nuance geben wuerde.
Erste Rezensionen des Buchs waren wohl recht positiv. Mal sehen, wie sich die Diskussion da entwickelt.
	
	
	
	
http://en.wikipedia.org/wiki/Q%2B/Papias_Hypothesis
Anstelle von Q nimmt die Hypothese ein "Q+" an, also ein laengeres Vorlaeufer-Buch mit vielen Spruechen von Jesus, das dann Stoff fuer die drei synoptischen Evangelien lieferte. Der Titel, "Logia von Jesus", ist von Papias entnommen. Papias selbst hat dann Material aus den "Logia", aus Markus, Matthaeus und was er sonst noch so fand genommen, um sein 5-baendiges Werk zu verfassen. Lukas hat dann alle diese Werke als Quelle. Auch die Einfluesse deuteronomistischer Werke und griechischer Literatur sind beruecksichtigt.
Die zeitliche Abfolge gemaess der Hypothese waere dann
Logia von Jesus (Q+) 60-70
Markus 75-80
Matthaeus 85-95
Papias' "Auslegung der Worte des Herrn" ca. 110
Lukas-Apostelgeschichte 115-120
Ich habe hier mal die Seite mit dem Beziehungsgeflecht zur Verfuegung gestellt:
*http://i.imgur.com/DTqvWgY.jpg
Uebrigens geht der Autor auch darauf ein, warum diese Werke wohl fuer Jahrhunderte wertgeschaetzt und dann vernichtet wurden: seiner Meinung nach standen in den "Logia von Jesus" und Papias' Werk zu viele fehlgeschlagene Prophezeiungen, so dass die Werke wegen ihres Peinlichkeitsfaktors sang- und klanglos versenkt wurden. Was auch der Beurteilung des Papias durch Eusebius eine ganz neue Nuance geben wuerde.
Erste Rezensionen des Buchs waren wohl recht positiv. Mal sehen, wie sich die Diskussion da entwickelt.

 
 

 
