(11-06-2014, 23:38)Harpya schrieb: Wie die Ehe in die Welt gekommen ist, fällt mir gerade nicht ein.
Ehe ist doch zunaechst einmal traditionell eine Gemeinschaft, die die Versorgung des Nachwuchses und Erbschaftsangelegenheiten regelt, umgekehrt aber auch die Altersversorgung der Eltern sichert (das vergisst man heutzutage gerne, wo das anderweitig geregelt ist). Gerade letzteres zwingt dazu, einen Haufen Nachwuchs in die Welt zu setzen, und die unterschiedlichen Interessen von Eltern und Kindern, wie viel Nachwuchs das nun ist, wird schon in der Bibel thematisiert.
Waehrend bei matrilinearem Erbrecht die Chose klar ist, gibt's bei patrilinearem Erbrecht das Problem, herauszufinden, wer denn nun der Vater ist. Um die Sache einigermassen unter dem Deckel zu halten, kommt es dann zu restriktiven Sex-Vorschriften (erst einmal nur fuer Frauen), die dann irgendwann von ihrem rein praktischen Sinn in die spirituelle Ebene ueberhoeht wurden, wie fast alle juedischen Rechtsvorschriften. So kommt's dann irgendwann von einer erbrechtlich begruendeten Vorschrift zu einem religioesen Tabu.