(08-06-2014, 02:50)Mustafa schrieb: Und du meinst, die Texte an sich lösen das "eifrige Befolgen" aus? Da braucht es schon soziale Umstände, die einen "Bedarf" nach "heiligen Texten" und deren "eifrigem Befolgen" erzeugen.
Aber trotzdem hier eine Antwort. Der "Text" steht fuer eine "Idee". Die Begruendung mit den sozialen Umstaenden ist so beliebig, dass sie nutzlos ist. Das ist so wie die Erklaerung, dass ein Roman "das Individuum in der Krise" zum Inhalt hat. Passt irgendwie immer. Oder halt doch nicht so ganz.
Was die Erklaerung mit den sozialen Umstaenden vollkommen unter den Teppich kehrt, ist, dass es auch positive Anreize geben kann. Waehrend ich es verstehe, dass der klassische Ansatz, Geschichte auf die Ideen einzelner Personen und ihre Faehigkeit, andere dafuer zu begeistern, zu reduzieren, so nicht mehr aufrecht erhalten wird, ist es genau so gut ein Fehler, dies vollkommen zu verwerfen. "Soziale Umstaende", dieses herrlich schwammige, von manchmal adaequat bis vollkommen inhaltsleer reichende Konzept, mag da unterstuetzend wirken, aber als Ausloeser ist es nicht notwendig. Es veneint vollkommen die menschliche Begeisterungsfaehigkeit fuer Ideen; und manchmal reicht es halt doch, einflussreiche oder charismatische Individuen zu motivieren.

 
 

 
