(31-05-2014, 20:44)petronius schrieb: ohnehin aber ist die gefrierpunktserniedrigung durch wasserhärte nicht wirklich ausschlaggebend.
Kein Einwand hier. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass Deine kategorische Ablehnung, dass Erhitzen die Loeslichkeit von Salzen erniedrigt, in dieser Absolutheit nicht stimmt. Das mit den Carbonaten war mir nur spontan eingefallen, weil's von praktischer Bedeutung ist (betrifft eigentlich auch nicht direkt die Aussage, da eine chemische Reaktion), aber auch sonst ist es nicht immer so, dass Erhitzen die Loeslichkeit von Salzen erhoeht; bei manchen ist es umgekehrt.
(31-05-2014, 20:44)petronius schrieb: ähm - um wasser von 10 °C auf 0 °C abzukühlen, braucht man 2,5 mal mehr energie als für 4 °C kaltes wasser. immer vorausgesetzt, die abgeführte wärme ist vom selben betrag, wird auch trotz irgendwelcher "benoetigter Energie zum Ueberqueren der Minima" (kann dir da nicht ganz folgen, was konkret du meinst) das 10 °C "warme" wasser früher auf 0 °C sein, also "schneller gefrieren"
Solch eine einfache thermodynamische Betrachtung wird den ganzen kinetischen und entropischen Vorgaengen beim Kuehlen von Wasser nicht ganz gerecht, da da mehr passiert als nur das Bauen des Kristallgitters bei 0 Grad Celsius (kein Einwand gegen Deine Rechnung - ich habe selbst Thermodynamik unterrichtet - aber man vergisst halt gern kinetische Effekte). Wasser ist eine aussergewoehnliche Fluessigkeit, wegen der Rolle der Wasserstoffbruecken und dem Dichteminimum bei +4 Grad Celsius.
Uebrigens denke ich mal, ich habe das Manuskript gefunden (Leute aus Singapur und China), um das es bei Geobacter ging; ist aber wohl nicht angenommen (siehe aber die ganzen Zitate darin; es gab wohl einen Wettbewerb der Royal Society of Chemistry, um den Effekt zu erklaeren):
*http://arxiv.org/ftp/arxiv/papers/1310/1310.6514.pdf
Gut, weiss ich nicht, was ich davon halten soll. Ich haette jetzt jedenfalls Lust, zumindest die Grundaussage aus Abbildung 1a mal auszuprobieren, die wohl das Projekt angestossen hat, naemlich dass 80 Grad Celsius heisses Wasser mehr als doppelt so schnell einfriert wie 20 Grad warmes. Zumindest das Experiment sollte man auch zu Hause durchfuehren koennen*. Allerdings sind da keine Fehlerbalken an den Punkten, also wer weiss.
Auf alle Faelle zeigt die Grafik, dass meine Beispieltemperaturen schlecht gewaehlt waren
*Bei naeherer Betrachtung wohl nicht. Es ist irgendwie schwer, hier die Bedingungen exakt zu kontrollieren.

