25-05-2014, 08:29
(24-05-2014, 22:34)Ekkard schrieb:(24-05-2014, 13:32)petronius schrieb: was soll der ganze zinnober mit "gott" also? / frage ich gerade dich als naturwissenschaftlerDer "ganze Zinnober mit Gott" ist nicht meine Erfindung. Ich versuche nur, die Tradition in moderner Form und Zeit zu verstehen
das tu ich auch, aber deshalb mache ich sie mir ja noch nicht zu eigen
wenn man ohnehin "keine einzige Frage nach Gott konsistent beantworten" kann, ist doch jedes reden von gott nicht mehr als das hervorbringen hoffentlich freundlicher laute, ohne sinn oder auch nur grundlage
ich kann genauso gut "lalalala" murmeln und mich dabei gut fühlen - naja, wenns schee macht...
(24-05-2014, 22:34)Ekkard schrieb: Dass Gott nicht auf einer faktischen Ebene in Erscheinung tritt, kann zweierlei bedeuten.
Erstens, ein Gott existiert nicht, auch nicht als Emanation Information verarbeitender Prozesse in der Welt (z. B. Gruppendynamik).
Zweitens, wir - und jetzt meine ich die Naturwissenschaftler unter uns - verstehen die Kommunikationswege Gottes nicht als solche, sondern als Ausflüsse dessen, was Menschen beispielsweise gruppendynamisch z. B. als "erträgliches Leben", als "Liebe", als "Recht", auch als "Angst" empfinden. Möglicherweise sind weitere sozial verursachte Empfindungen und Begrenzungen einzubeziehen z. B. Vernunft, Einsicht, Vorteile von Regeln.
"Gott" ist einfach nur der Begriff für eine Leerstelle
"Gott" ist einfach nur "eine Leerstelle"
die von jedem nach persönlichem gusto gefüllt wird, und eben nicht nur mit "erträglichem Leben", "Liebe", "Recht", auch "Angst", "Vernunft, Einsicht, Vorteile von Regeln"
und genau diese beliebigkeit ist die gefahr einer solchen berufung auf eine zu füllende leerstelle, und entwertet das ganze konzept "gott"
(24-05-2014, 22:34)Ekkard schrieb: Andererseits sind komplexe gruppendynamische, gesellschaftliche, soziale Prozesse und die ganzen Dinge, die man tut bzw. lässt mit mythischen Erzählungen und Gleichnissen am einfachsten zu vermitteln
eine kühne behauptung, die es zu beweisen gälte
die geschichte zeigt, welch unheil aus einer solchen "einfachsten" vermittlung hervorgehen kann
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)