24-05-2014, 13:03
(24-05-2014, 10:42)Keksdose schrieb: Ich kann mir nur schwer einen Gott vorstellen, der in einer Form existiert, die irgendwo verortet (und dementsprechend woanders grade nicht) ist.Selbst wenn man Gott als "Geist" versteht, lässt ER sich
- nicht verorten
- zeitlich nicht
- und für Leid zuständig einordnen.
Was wir nachvollziehbar vor Augen haben, ist die Gottesvorstellung. Und man kann nur danach fragen, was diese denn bewirken kann - oder besser soll.
(24-05-2014, 10:42)Keksdose schrieb: Der geht ja nicht mal eben Zigaretten kaufen und kann dann für ein paar Jahrhunderte nicht mehr so gut aufpassen. Wenn wir von einem allmächtigen Gott ausgehen, ist seine "Abwesenheit" (was ja nur fehlende Einflussnahme sein kann) doch auf jeden Fall selbst gewählt. Somit haben wir wieder Gott in der Verantwortung für Dunkelheit, das Böse, Hass und was uns sonst noch für gruselige Wörter einfallen.Richtig! Aber dadurch, dass in den Religionsgemeinschaften eine Gottesvorstellung gepflegt (?) wird, wird der Mensch verantwortlich den Postulaten nach Mitleid, Existenzerhalt, Gerechtigkeit, Menschenrecht usw. Geltung zu verschaffen. Ansonsten wäre die Gottesvorstellung (der Glaube) "ein tönend Erz" (Paulus).
Ich habe denselben Fehler wie viele meiner Glaubensgeschwister gemacht, über die Seinsweise Gottes anhand der hl. Schrift nachzudenken. Im Rahmen meiner wissenschaftlichen Ausbildung habe ich aber gelernt, dass manche Fragen einfach falsch oder zu weit gehend gestellt werden. Es gibt dann keine Antwortmenge.
Übertragen auf Fragen nach Gott, kann man keine einzige Frage konsistent beantworten, wie wir hier mal wieder deutlich erkennen.
Will ich einen "gnädigen Gott"? Schon Paulus und Martin Luther sind an dieser Frage gescheitert.
Deswegen: Was soll Glaube überhaupt? Das Einzige, was mir dazu einfällt, sind die sozialen und ethischen Postulate, die es zu fördern und zu leben gilt. Alles andere ist "Streit um Kaisers Bart"!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard