12-05-2014, 13:51
(12-05-2014, 11:38)Hathagat schrieb: Österreich von Ostara? Ich glaube weniger...
Richtig! Ostara hat mit Österreich nichts zu tun.
Dazu Karl Brunner, in Österreichische Geschichte Bd 4, 907-1156, Herzogtümer und Marken, Verl. Ueberreuter, Wien 2003, S. 171:
Im Jahr 973 bekam Bischof Abraham von Freising vielversprechenden Besitz südlich der Karawanken. Beauftragte des Königs oder des Bischofs hatten vor der Ausstellung der Urkunden sorgfältig die örtlichen Gegebenheiten recherchiert und sich auch über die Toponyme erkundigt. Sie erfuhren, daß die ganze Region dort in der Volkssprache »Krain« hieße, also Grenzland. Das wurde in zwei Urkunden eingetragen. Als nach dem Vorbild dieser Urkunden im Herbst 996 eine neue Urkunde für Königsgut im Donauland gestaltet werden sollte, fragte man nach dem Namen dieser Region. Sie hatte auch noch keinen. So benützte ein Notar die Übersetzung der üblichen lateinischen Bezeichnung für die regio orientalis, Ostarrichi. Der gleiche Mann wiederholte das volkssprachige Wort in einer weiteren Urkunde und schuf damit eine Gewohnheit, die bis zum heutigen Tag, mit einer kurzen Unterbrechung, andauert und die Donaumark von anderen »Ostmarken« unterscheidet. Aus der geographischen Allerweltsbezeichnung wurde der Name eines werdenden Landes. Im Bericht aus der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts über eine Versammlung zu Tulln, zu der Leopold II. 1081 die Führungspersönlichkeiten seines Herrschaftsgebietes einlud, ist die Rede von der terra, quae nunc orientalis dicitur, dem Land, das nun »das Östliche« genannt wird, also nicht nur im Osten liegt, sondern Österreich ist.
MfG B.

