11-05-2014, 11:22
(10-05-2014, 21:10)jässes schrieb: Und unser Vater, der wahre Gott ist selbstverständlich allmächtig.
(10-05-2014, 22:49)Harpya schrieb: Das ist wieder die Frage ob Gott auch Macht über sich selbst hat. Könnte er sich schaffen?Nach menschlichem Ermessen hätte die Allmacht an dieser Stelle eine definitive Grenze. Aber diese Eigenschaft haben alle All-Begriffe. Sie führen immer zu Widersprüchen.
Unterstellt, die Allmacht hätte auch die Wirkung, sich selbst zu erschaffen, dann müsste man sich diese als sich entwickelnd sehen. Und was wir dann erhalten, ist eine Welt, die (allmählich) auch göttliche Gestalten formt - von allein. D. h. wir landen bei einer evolvierenden Welt, wie wir sie kennen. Wir wissen nur (noch) nicht, ob diese Welt bereits einen Weltgeist entwickelt hat oder (noch) nicht.
(10-05-2014, 22:49)Harpya schrieb: ... oder auch nur ändern.Änderungen an sich selbst sind jeder menschlichen Person geläufig (Lernen von Verhaltensweisen). Also nichts besonderes!
(10-05-2014, 22:49)Harpya schrieb: Wenn Gott die Geschichte bis zum Ende kennt ist sie ja determiniert,Nun, das "hinkt" weniger, als man gemeinhin glaubt. Und unbedingt determiniert muss die Welt auch nicht sein, obgleich das schwer vorstellbar ist.
d.h. Gott kann sie auch nicht ändern.
Würde er sie ändern hätte er ja vorher nicht gewusst wie das Ende ist.
Das hinkt aber.
Es ist physikalisch gar nicht gesagt, dass über gewaltige Zeiträume hinweg nur eine Vergangenheit existiert. Von der Zukunft wissen wir, dass sie eine Fülle von Möglichkeiten bereit hält, von denen ein Subsystem, beispielsweise wir, bei jedem Zeitschritt (Planck-Zeit) nur eine wählt und verwirklicht.
Es ist das besondere Kennzeichen unbegrenzter Systeme (der Kosmos selbst, aber auch Gott), dass jede noch so geringe Wahrscheinlichkeit irgendwo und irgendwann verwirklicht wird. Ein den ganzen Kosmos durchdringender Geist ist eben nicht auf die vorgenannte Selektion (pro Zeitschritt) angewiesen. Er kann deshalb alle Möglichkeiten in Vergangenheit und Zukunft wissend in sich vereinigen.
In diesem Sinne hat "ändern" eine sehr seltsame Bedeutung: Nämlich einfach eine andere Wahl ohnehin parallel existierender Zustände (bzw. deren Eigenschaften).
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard