… wie Jehoaui b. Perahja, der Jesus den Nazarener mit beiden Händen fortstieß.
[…]
Jener aber sprach: Meister, ihre Augen sind matt. Da sprach er zu ihm: Bösewicht, damit befassst du dich! Alsdann brachte er vierhundert Posaunenstöße hervor und tat ihn in den Bann.
[/quote]
Dieses Geschichterl ist aus drei Grümden nicht glaubwürdig.
Erstens kann ein einzelner Rabbi keinen Juden in den Bann tun. Dazu ist ist ein Beth Din erforderlich, ein Richterkollegium aus 3 Rabbinern. Man kann auch Gerichtshof oder Rabbinatsgericht dazu sagen. Nur in religiös unbedeutenden Fragen, die zudem rechtlich anspruchslos sind (zB einfache Geldstreitigkeiten) darf ein Einzelrichter ('Mumche') entscheiden. Niemals bei einem Cherem (Bann) !
Zweitens ist die Zahl von 400 Stößen aus dem Schofar (Widderhorn) unplausibel. Lies nach beim Cherem des Baruch Spinoza, dieser Vorgang ist gut dokumentiert. Ja, vielleicht 3 Stöße, oder meinetwegen 7 damit es eine heilige Zahl ist – oder sogar 21 (3x7) ist vorstellbar. Aber 400 ? Das ist doch kein Kasperltheater.
Drittens – und das ist der Hauptgrund warum ich diese Schilderung bezweifle – Du sprichst von einem Vorfall ca. 100 Jahre v. Chr. Damals war noch der zentrale Tempelkult. Die Rabbiner waren zu dieser Zeit nur subalterne Funktionäre. Sie durften aus den Thorarollen vorlesen und sie durften singen. Und sie verrichteten allerlei kultische Hilfsarbeit (kaschern von Kochkesseln). Aber damals 170 Jahre vor der Zerstörung des Temels hatten sie kein Imperium, einen Cherem auszusprechen – nicht einmal wenn sie ein Dreierkollegium bildeten !
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Jener aber sprach: Meister, ihre Augen sind matt. Da sprach er zu ihm: Bösewicht, damit befassst du dich! Alsdann brachte er vierhundert Posaunenstöße hervor und tat ihn in den Bann.
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(21-04-2014, 00:10)Harpya schrieb: Wenn mir die Posaunenstöße plausibel gemacht werden, denk ich über den
Wahrheitsgehalt der Aussage mal nach.
Dieses Geschichterl ist aus drei Grümden nicht glaubwürdig.
Erstens kann ein einzelner Rabbi keinen Juden in den Bann tun. Dazu ist ist ein Beth Din erforderlich, ein Richterkollegium aus 3 Rabbinern. Man kann auch Gerichtshof oder Rabbinatsgericht dazu sagen. Nur in religiös unbedeutenden Fragen, die zudem rechtlich anspruchslos sind (zB einfache Geldstreitigkeiten) darf ein Einzelrichter ('Mumche') entscheiden. Niemals bei einem Cherem (Bann) !
Zweitens ist die Zahl von 400 Stößen aus dem Schofar (Widderhorn) unplausibel. Lies nach beim Cherem des Baruch Spinoza, dieser Vorgang ist gut dokumentiert. Ja, vielleicht 3 Stöße, oder meinetwegen 7 damit es eine heilige Zahl ist – oder sogar 21 (3x7) ist vorstellbar. Aber 400 ? Das ist doch kein Kasperltheater.
Drittens – und das ist der Hauptgrund warum ich diese Schilderung bezweifle – Du sprichst von einem Vorfall ca. 100 Jahre v. Chr. Damals war noch der zentrale Tempelkult. Die Rabbiner waren zu dieser Zeit nur subalterne Funktionäre. Sie durften aus den Thorarollen vorlesen und sie durften singen. Und sie verrichteten allerlei kultische Hilfsarbeit (kaschern von Kochkesseln). Aber damals 170 Jahre vor der Zerstörung des Temels hatten sie kein Imperium, einen Cherem auszusprechen – nicht einmal wenn sie ein Dreierkollegium bildeten !

