04-04-2014, 09:26
(03-04-2014, 16:59)Mustafa schrieb: Gott ist eine Umschreibung für den "Urgrund" der Welt, deren Grundordnung, und die Prinzipien, nach denen sie funktioniert
M.E. kommt man da nicht weit mit deiner Unterscheidung zwischen "Realexistenz" und "Metapher"
doch
es gibt real existierende - naturwissenschaftlich erforschbare, empirisch belegbare - "Prinzipien, nach denen die Welt funktioniert"
und es gibt eine verquaste "Grundordnung", die nur im wunschdenken der menschen existiert. das kannst du meinetwegen "metapher" nennen - aber metapher wofür eigentlich?
ob du es jetzt "Grundordnung", "Urgrund" oder "gott" nenst - das sind nur wortspielereien. worauf es ankommt, ist, ob du glaubst, daß so etwas existiert. und zwar real, nicht nur in deinem kopf
(03-04-2014, 16:59)Mustafa schrieb: Muss oder kann etwas, was "die Existenz" erst hervorbringt, selber in gleicher Weise "existent" sein?
rhetorische frage, die - mit "ja" beantwortet, ein paradoxon ergäbe
gottesvorstellungen erschöpfen sich ja aber gerade nicht in einem "hervorbringer von existenz", der weiter nichts leistet oder auch nur ist und somit unbemerkbar bliebe und keinerlei auswirkungen auf die von ihm hervorgebrachte existenz hätte
(03-04-2014, 16:59)Mustafa schrieb: Ich denke, das Problem liegt in der Definition von "realer Existenz".
Du denkst dabei an objektiv bis naturwissenschaftlich fassbare Dinge, während es für Gottgläubige eher um Beziehung zur Welt und das Erleben geht.
warum beschränken sie sich dann nicht darauf, sondern statten diesen "gott" mit allen möglichen eigenschaften aus und ziehen ihn nicht zuletzt als eine art obersten gesetzgeber heran, dem bedingungslos gefolgschaft zu leisten sei?
ich denke, das problem liegt in deiner definition vo "gottgläubigen", die außer auf dich und ekkard nur auf eine kleine minderheit zutrifft
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)