07-03-2014, 04:44
(06-03-2014, 19:08)Keksdose schrieb: Ich halte es sowieso für sinnlos, etwas danach zu bewerten, ob es natürlich ist oder nicht. Aber man kann doch unmöglich behaupten, Homosexualität sei widernatürlich, wenn es in der Natur ganz klar vorhanden ist und für Populationen eine sinnvolle Funktion erfüllt. Aus dem Vorhandensein eine positive Bewertung der Homosexualität an sich vorzunehmen, wäre nicht mein Weg der Wahl. Aber aus einer Falschinformation heraus eine negative Bewertung vorzunehmen, ist einfach - sorry - ganz großer Quatsch.Hier besteht dann wohl keinerlei Dissens...
Lediglich bzgl. der 'sinnvollen Funktion für eine Population' würde ich Zweifel & Kritik anmelden, so es sich hier offenbar um ein gänzlich subjektives und unbegründetes Urteil zu handeln scheint.
(06-03-2014, 19:08)Keksdose schrieb: Und zu der Krankheitsfrage: Die Definition einer Krankheit will ich sehen, nach der Homosexualität als solche gilt. Dass es verschiedene Herangehensweisen einer Definition gibt müssen wir nicht diskutieren. Aber die bloße Identifikation einer Abweichung von Konvention oder einer sogenannter "Norm" entspricht niemals dem wissenschaftlichen Blick unserer Zeit.Die Dinge sind - wie so häufig - recht kompliziert geschichtet. Es gibt, wie gesagt, keine allgemeingültige, klare und eindeutige Definition von Krankheit, auch nicht in der Medizin (jedenfalls nicht, dass ich wüsste).
Zudem würde ich umgekehrt bspw. gerne die Definition einer Krankheit sehen, nach der etwa Pädophilie oder diverse andere, gewisse sexuelle Präferenzen (etwa Zoophilie, Urophilie oder Koprophilie...) als solche gelten. Aus Unwissenheit frage ich allerdings weniger... Und nur soviel vorweg: In diesem Falle pflegt man auch eher den Terminus 'Paraphilie' zu verwenden...
Warum also gibt es die Begriffe der Pädo-, Zoo-, Uro-, Hebe-, Partheno- oder Koprophilie, aber nicht den Begriff der Homophilie...?
(06-03-2014, 19:33)Gundi schrieb:So wie Haarausfall, Kurzsichtigkeit und Trisomie-21. Der Punkt ist doch, dass selbst Krankheiten letztendlich völlig natürliche Gegebenheiten darstellen, auch wenn sie uns nicht schmecken tun. Deshalb ist auch dieses ganze natürlich/nicht-natürlich-Gerede völlig sinnfrei...(06-03-2014, 19:08)Keksdose schrieb: Ich halte es sowieso für sinnlos, etwas danach zu bewerten, ob es natürlich ist oder nicht. Aber man kann doch unmöglich behaupten, Homosexualität sei widernatürlich, wenn es in der Natur ganz klar vorhanden istRichtig. Es kann nicht wider die Natur sein, da fester Bestandteil eben dieser.
(06-03-2014, 19:33)Gundi schrieb: Dem möchte ich gar nicht widersprechen, allerdings finde ich eine Entsprechung in der Natur auch außerhalb des Menschen eigentlich ein recht starkes Argument.Eine 'Entsprechung in der Natur' findet sich auch im Falle von Kannibalismus. Ein Werturteil lässt sich aus Naturgegebenem also nicht ableiten (naturalistischer Fehlschluss).
(06-03-2014, 19:33)Gundi schrieb: Denn es zeigt ja eindeutig, dass es eben keine Krankheit des Menschen sein kann, oder eine Erscheinung der heutigen Zeit oder was auch immer sonst für seltsame Argumente kommen.Mitnichten. So, wie du es sagst, gilt es selbst für Krebs.
(06-03-2014, 19:33)Gundi schrieb: Auch kann es insofern hilfreich sein, da viele Menschen die Natur als etwas "Gutes", "Sündenfreies" betrachten. Und wenn selbst hier Homosexualität auftritt, ist es dann vieleicht auch beim menschen nicht mehr so schlimm.Das Eine hat mit dem Anderen einfach nicht sehr viel zu tun. Stichwort 'Kannibalismus', etwa...