(20-02-2014, 16:26)Harpya schrieb: Da ist auch ganz klar ein Führungsanspruch dem zu folgen ist.
Wer in Gott und seinen Geboten kein Herrschaftsanspruch sieht, ist im falschen Film
oder völlig ignorant.
Ich kann Ekkard insofern zustimmen, als Bergpredigt, 10 Gebote und insbesondere das Grundgebot der Liebe vordringlich auf das Wohl des Menschen ausgerichtet sind, im Sinne eines "auf dass du glücklich werdest auf Erden". Der sog. Wille Gottes beinhaltet durchaus Fürsorglichkeit für den Menschen.
Aber das bedingunglose "du sollst" und der deutliche Auftrag, das Leben auch entgegen eigenen Bedürfnissen bedingungslos nach dem Willen des Vaters auszurichten, ist doch ein extremer Macht- und Herrschaftsanspruch, auch wenn versprochen wird, dass dadurch der Mensch am Ende glücklich werde.
Besonders die Tatsache, dass der Mensch mit eigener Denk- und Kritikfähigkeit ausgestattet ist, aber auf diese im Glauben vollkommen verzichten soll (Unterwerfung unter den Willen Gottes), sehe ich als eine extreme Forderung (Herrschaftsanspruch).
Einfachste menschliches Denken führt schon seit Jahrtausenden zu dem, was das volkstümliche Sprichwort "Was du nicht willst, das man dir tu, das füg' auch keinem andern zu!" aussagt. Diese einfache Regel fordert nicht, die Vernunft auszuschalten und sich zu unterwerfen. Ihr Wert für ein Lebewesen, das erfolgreich und auf Dauer nur als soziales Wesen überleben kann, kann auch mit dem Verstand nachvollzogen werden.
Wie wir sehen, wäre es also nicht erforderlich, vom Menschen eine blinde Unterwerfung unter einen göttlichen Willen zu verlangen.

