(08-02-2014, 22:17)Sinai schrieb:(08-02-2014, 16:44)Gerlinde schrieb: . . . Früher wurde es mit Homosexualität gleichgesetzt, weil Wissenschaftler der Adenauer-Ära, welche meist in Nazideutschland groß wurden, dieses Denken verinnerlicht hatten.
"Gerlinde" wollte anscheinend besonders knallhart argumentieren und den andersdenkenden ins braune Eck stellen. Um die Werte der von den Homosexuellen offenbar gehaßten Adenauer-Ära anzukratzen.
Wenn nun die Politiker, die den Homosexuellen Widerstand entgegensetzen, als Nazis dargestellt werden, so führt das unbeabsichtigt dazu, daß die überwiegende schweigende Mehrheit der Bevölkerung den Eindruck gewinnt, daß die Nazis die wahren Retter der christlich-abendländischen Werte wären.
Meine Guete. Hier haben wir mal wieder ein Beispiel unsaeglicher Geschichtsklitterung. Die Haltung der Adenauer-Regierung zu dieser Frage wird deshalb mit Nazis verglichen, weil in dieser spezifischen Frage genau so war, jedenfalls, was die Gesetze anbelangt. Die Gesetzgebung zu maennlicher Homosexualitaet von 1872 wurde im Jahre 1935 durch die Nazis erheblich verschaerft (z.B. wurde die Gefaengnisstrafe verzehnfacht). Waehrend die DDR innerhalb von zwei Jahren zu den Gesetzen der Kaiserzeit zuruckkehrte und die Paragraphen fuer Erwachsene gar nicht mehr anwandte, hielt die Adenauer-Republik an den Nazi-Gesetzen fest. Die Nazi-Gesetzgebung wurde erst von der ersten sozialliberalen Koalition reformiert.
Das ist nun wirklich einer der Punkte, wo Nazi-Vergleiche tatsaechlich mal einen realen Hintergrund haben. Von Konzentrationslagern redet ja keiner.