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PAULUS-BRIEFE die : Zeugnisse der christlichen Urlehre ?!
#3
(06-02-2014, 10:56)Kreutzberg schrieb: a) Gibt es überhaupt einen erhaltenen Urtext von Paulus um einmal abzugleichen ob die Botschaft auch eins zu eins in Abschriften übernommen wurden ?

Ich bin keine Fachfrau, habe aber zu all deinen Fragen eine persönliche Meinung, die ich kundtun werde.
Paulus werden viele Briefe zugeschrieben. Manche, so Bibelwissenschaftler, schrieb er selbst, andere schrieben andere (aus seiner Zeit oder danach). Soweit ich weiß, existieren keine Originalschriften des Paulus, wohl aber Fragmente von Abschriften. Und in den meisten Fällen stimmen sie mehr oder weniger mit den heutigen Bibelübersetzungen überein.

(06-02-2014, 10:56)Kreutzberg schrieb: b) In Welcher Sprache wurden die Urtexte eigentlich verfasst ?
Ich nehme an in Altgriechisch die vom Verbreitungsgrad sich am ehesten angeboten hat.

Paulus war ein gebildeter Jude mit römischer Staatsbürgerschaft. Er wird wohl die Sprachen benutz haben, die damals üblich waren: Griechisch, Römisch (Latein) und Hebräisch. Welche Sprache er für welchen Brief benutze, entzieht sich meiner Kenntnis.

(06-02-2014, 10:56)Kreutzberg schrieb: c) Wie wahrscheinlich sind Übersetzungsfehler ?!
Durch die schlichte Sprache der Botschaften von Paulus kann ich mir gravierende
Übersetzungsunterschiede im Prinzip gar nicht vorstellen.

Sehr wahrscheinlich, wie ich mehrmals belegen durfte. Nur ein kleines Beispiel:

In seinem 1. Korinterbrief benutzte Paulus das griechische Wort Malakoi, welches Luther mit "Lustknabe" übersetzte (meiner Meinung nach korrekt. Manche übersetzten das Wort in "Masturbation", andere in (passive) Homosexuelle. Dabei hat dieses Wort mehrere Bedeutungen:

Zitat:Das Wort "malakoi" wurde anderswo im Neuen Testament als "weich," "fein," "kränklich", "flüssig", "feige", "zart", "sanft" oder "ausschweifend" übersetzt. Ganz allgemein kann man es vielleicht als "ungezügelt" oder "schwelgerisch" übersetzen. Anderswo wird es gebraucht für Menschen, die keine Disziplin haben oder moralisch schwach sind. Es wurde nirgends in sexuellen Kontext gebraucht. Vielleicht wäre "Weichling" oder "Waschlappen" eine bessere Bedeutung.
*http://cott.lsbk.ch/1kor6.htm

Oder nehmen wir das Gegenstück von Malakoi, ARSENOKOITES, ein "Kunstwort aus den Begriffen "Mann" und "Bett". Nur, ist hier der Mann das Subjekt oder das Objekt? Viele Fundichristen übersetzen das als Homosexuelle, jedoch wurde dieses Wort (z.B. von Philo, einem Zeitgenossen von Paulus) dazu benutzt, um Tempelprostitution zu beschreiben.

(06-02-2014, 10:56)Kreutzberg schrieb: d) Was weiss man über die Verbreitungswege ?
> gab es bspw. Gefolgsleute die verantwortlich waren für die Abschriften und Verbreitung an die anderen Urgemeinden im damaligen römischen Einflußbereich ?!

Zunächst wurden die Botschaften von Mund zu Mund weitergegeben, später aufgeschrieben. Manchmal schrieb Paulus oder jemand anderes einen Brief im namen Paulus, der dann transportiert wurde.


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RE: PAULUS-BRIEFE die : Zeugnisse der christlichen Urlehre ?! - von Gerlinde - 07-02-2014, 08:47

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