05-02-2014, 21:05
(05-02-2014, 17:31)Scheingreis schrieb: 1. "Metapher vs. wahre Begebenheit" ist aus mehreren Gründen eine irreführende Alternative:
Eine Metapher ist eine rhetorische Figur und besagt, daß eine bestimmte Phrase in einem übertragenen Sinn zu verstehen ist. Darum geht es hier aber nicht, sondern darum, welche Art von Wahrheit die biblischen Texte enthalten - oder eben nicht.
Bitte meine Frage vom Anfang noch mal lesen. Die ist ganz konkret gestellt, gibt es Stellen in der Bibel, die von den Anwesenden für historische/wahre Geschichten gehalten werden. Wenn ich wissen hätte wollen, welche "Wahrheit" in den Texten steckt (was immer das auch bedeuten soll), hätte ich das so formuliert.
(05-02-2014, 17:31)Scheingreis schrieb: Die Frage erfaßt zudem ausschließlich narrative Texte, alles andere wird ausgeblendet.
Richtig, siehe oben.
(05-02-2014, 17:31)Scheingreis schrieb: Wie soll man denn z.B. ein Psalmgebet, einen Gesetzestext, ein Liebesgedicht oder ein Gleichnis in eine dieser beiden Schubladen einsortieren?
Keine Ahnung ist auch hier nicht die Frage.
(05-02-2014, 17:31)Scheingreis schrieb: Außerdem scheint die Frage zu suggerieren, daß narrative Texte nur dann irgendeine Wahrheit bzw. einen Sinn enthalten, wenn ihnen nachweislich historische Ereignisse zugrundeliegen.
Wieder dieses Wort "Wahrheit"... Lass uns doch einfach beim Thema bleiben.
(05-02-2014, 17:31)Scheingreis schrieb: Damit wird möglicherweise eine Textaussage präjudiziert, die der Text gar nicht bieten will. Wer sagt denn, daß z.B. die Schöpfungsberichte darüber aufklären wollen, wie die Welt entstanden ist?
Es liegt zumindest sehr nahe, dass genau das beabsichtigt war, von Schreibern, die weder was von Evolution, Urknall etc. wußten. Die Schöpfungsgeschichte wurde ja auch bis Darwin wörtlich genommen, auch von solchen brillianten Wissenschaftlern wie Newton. Warum auch nicht ? Die Idee mit der Auslegung kam erst, als mit der Evolutionstheorie diese Möglichkeit ausgeschieden ist.
(05-02-2014, 17:31)Scheingreis schrieb: Es wird also ohne weitere Nachfrage und Überlegung ein Sinn in die Texte hineingelesen, und damit wird man ihnen selbstverständlich nicht gerecht.
Nein, das haben die Gläubigen ja jahrhundertelang selbst getan, als sie die Bibel wörtlich genommen haben. Erst mit aufkommen der modernen Wissenschaften, ist es notwendig geworden, diesen Metapherbegriff für Geschichten einzuführen, die früher als Tatsachenberichte anerkannt waren.

