03-01-2014, 01:51
(02-01-2014, 21:08)Ekkard schrieb: Warum: weil man das so interpretieren kann, weil man an anderen Stellen vergleichbare "Werdensgeschichten" findet, weil man beim aufmerksamem Lesen erkennt, dass die menschliche Lebenswelt beschrieben wird
kurz: weil man sich die bibel wie andere "heilige bücher" so zurechtbiegen und -drehen kann, wie mans grade braucht oder will
deine interpretation ist nicht a priori "wahrer" als eine andere, z.b. die wörtliche - nur halt in geringerem widerspruch zur beobachtbaren realität
was aber nicht das verdienst der bibel ist
(02-01-2014, 21:08)Ekkard schrieb: Selbstverständlich hat erst die Aufklärung und deren Ungehorsam gegenüber bestimmten Lesarten der (christl.) Religion dazu geführt, dass wir die Verstümmelungen sinnstiftender Ur-Texte überhaupt bemerken, dass wir unterscheiden können zwischen Deutung und Faktum
also vor der aufklärung ist die bibel immer verstümmelt und verdreht worden?
interessante these
bißchen selbstherrlich halt...
(02-01-2014, 21:08)Ekkard schrieb: Nur ich verwerfe keine kulturellen Leistungen, nur weil ich die schriftliche Tradition in Teilen entweder nicht verstehe oder ihr aus vernünftigen Gründen nicht folgen kann
ich verwerfe auch keine kulturellen leistungen wie die sklaverei oder leibeigenschaft, die ja zweifellos sozial sinnstiftend waren
ich rede sie mir aber auch nicht schön, indem ich sie zur verstümmelten lesart einer metapher erkläre
(02-01-2014, 21:08)Ekkard schrieb: Gott braucht dieses Opfer nicht. Sondern der Menschheit wird vor Augen geführt in welch nachteiligen, ungerechten Strukturen sie verharrt
um das in dei kreuzigung hinein zu lesen, braucht man aber schon extrem viel fantasie. man kann dann sicher auch ins telefonbuch hinein interpretieren, daß es "der Menschheit vor Augen führt in welch nachteiligen, ungerechten Strukturen sie verharrt"
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)