01-01-2014, 14:50
(01-01-2014, 14:00)Ekkard schrieb: Meine Formulierung war: Falls eine Gottesvorstellung grundlegend sein soll, muss sie auf Konkretisierungen (der Eigenschaften dieser Macht) verzichten. Anderenfalls verwickelt man sich in Widersprüche. Man kann sie auch ersetzen.
Oh. Dir geht es also um die Definition eines idealen Weltbildes. Fuer real-existierende Weltbilder wuerde ich das als gegeben hinnehmen: natuerlich verursachen sie Widersprueche.
(01-01-2014, 14:00)Ekkard schrieb:(31-12-2013, 20:07)Ulan schrieb: Eine Definition von Gott als Wesen mit einer Reihe von Eigenschaften (so a la "transzendent und/oder immanent", "omnipotent", etc.) halte ich da fuer wesentlich banaler.Das ist nach der Erfahrung in zahlreichen Diskussionen (auch und gerade hier) ganz offensichtlich nicht der Fall. Anderenfalls fände man keine Widersprüche in den Folgen einer solchen Sicht. Ein Ansatz mit widersprüchlichen Folgen ist per se nicht "grundlegend", abgesehen davon, dass er unsinnig ist. In einem Weltbild Widersprüche (mit unangemessenen Verhaltensweisen - und seien sie nur verbale Verstrickungen) zuzulassen, ist zumindest unklug.
Diese Widersprueche existieren doch nur zwischen verschiedenen Weltbildern, und davon gibt es so viele, wie es Menschen gibt. Fuer ein Weltbild interessiert doch erst einmal nur, ob es subjektiv Widersprueche enthaelt, und das ist bei den meisten wohl nicht der Fall, sonst haetten sie es nicht. Objektiv enthalten die meisten Weltbilder wohl Widersprueche, aber das zeigt sich meist nur im Blick von aussen und ist fuer die Begruendung des eigenen Weltbildes impraktikabel (halt ausser man redet ueber solche Dinge mit anderen, wie hier).
(01-01-2014, 14:00)Ekkard schrieb: Welche Art von Schöpfung denn?
Die aus meinem Beispiel. Wie gesagt, das war ein Beispiel, nicht meine Ansicht. Die Schoepfung in meinem Beispiel war recht eindeutig definiert und als solche, rein subjektiv, widerspruchsfrei.
(01-01-2014, 14:00)Ekkard schrieb: Ob "da draußen" eine objektive Welt existiert, ist keineswegs so banal, wie du dich äußerst. Nur ist die Vorstellung, dass es so ist außerordentlich erfolgreich. Aber dies sollte uns nicht in Sicherheit wiegen, die Welt verstanden zu haben. Es ist nur eine angemessene Sichtweise.
Hier musst Du aber zugeben, dass ich das genau so erklaert habe, da ich auf die Moeglichkeit, dass unsere Umwelt fiktiv ist, hingewiesen habe. Das hat zwar eine profunde Wirkung auf das Selbstbild, aber die Frage nach der Schoepfung ist dann ja noch einfacher zu beantworten.
(01-01-2014, 14:00)Ekkard schrieb: Ha, natürlich kann man sich ein Weltbild schaffen, welches die Antwort auf diese Frage durch eine Postulat (eine Vorgabe) festlegt. Nur ist dies nicht zwingend. Bei mir ist das nämlich keineswegs der Fall.
Bei mir auch nicht. Deshalb hatte ich ein Beispiel gewaehlt, das eine simple Antwort auf eine komplizierte Frage gibt. Eine Hauptfunktion von Glauben uebrigens, meiner Meinung nach.
(01-01-2014, 14:00)Ekkard schrieb: Aber deine Einwendungen zeigen mir, dass du meinen Ausführungen durchaus folgen konntest. Passen müssen sie ja nicht ...
Schon klar. Wenn alle Menschen so denken wuerden wie ich, waere die Welt unendlich langweilig.