30-12-2013, 11:22
(30-12-2013, 00:50)Ulan schrieb: ...da im allgemeinen von einem griechischen Urtext ausgegangen wird,...
Ich wüsste keinen renommierten Fachgelehrten zu nennen, der heute noch von einem aramäischen Grundtext ausgeht.
(30-12-2013, 00:50)Ulan schrieb: Wiederum benimmt er sich sonst in seiner Karriere gar nicht wie ein Nasiraeer.
So ist es!
Dem Autor v. Mt ist es wohl an einer messianisch-christologischen Deutung gelegen. Allerdings ist ein Bezug zum Text: "er ließ sich in einer Stadt Galiläas, genannt Nazaret, nieder, damit sich das von den Propheten Gesagte erfülle – Nazoräer wird er genannt werden", nicht einfach herzustellen.
Es bieten sich zwei Möglichkeiten der Auslegung an:
1.
Mt verweist auf Jes 11,1. Die Stelle wird im Judentum auf den kommenden Messias gedeutet (hebr. nezer = junger Trieb).
2.
Es liegt der Verweis auf einen gottgeweihten Mann (Nasir) vor.
Die erste Deutung ist mMn wegen der Nähe zur Immanuel-Weissagung vorzuziehen, zumal die zweite mit der Lebensbeschreibung Jesu nicht in Einklang zu bringen ist.
MfG B.