20-12-2013, 01:41
(19-12-2013, 05:52)Harpya schrieb: Der erklärte Begriff Sündenfall muss ja erstmal mit Inhalt gefüllt werden.Du willst den Sündenfall lächerlich machen, oder was? Außerdem verwechselst du "Sündigen" mit "Sündenfall".
Der "Sündenfall" ist die alttestamentliche Geschichte von der Verführung und Verführbarkeit des Menschen, sich gegen ein Gebot Gottes aufzulehnen.
"Sündigen" bedeutet: "Sich mit Schuld beladen". Wer das nicht kennt, hat es vielleicht noch vor sich. Die Schuld trennt das Individuum von der menschlichen Gemeinschaft und somit auch vom Urgrund menschlichen Daseins: Gott. Wir reden hier nicht von Albernheiten, die in Wirklichkeit niemanden belasten, sondern von eigenem Versagen mit schlimmen Folgen, derentwegen man "nicht mehr schlafen kann" und sich schämt. Schuld ist in erster Linie moralisches Versagen, das man sich selbst vorwirft. Natürlich gibt es Menschen, die zu keinerlei Einsicht in eigene Handlungsweisen fähig sind. In diesen Fällen fällt die Gesellschaft das Urteil. Aber auch das sind wirklich "schwerwiegende Fälle". Dieses Versagen kasuistisch fassen zu wollen (dein Wiki-Zitat) halte ich persönlich für Unsinn.
(19-12-2013, 05:52)Harpya schrieb: Sünden entstehen nach der klassischen Theologie aus sieben schlechten Charaktereigenschaften: ...Nein, das ist zu sehr verkürzt dargestellt. Es muss schon zu Taten gekommen sein, die schwere Schäden an Umwelt und Mitmensch verursacht haben. Die Tat ist das Wesentliche und ihre negativen Folgen.
(19-12-2013, 05:52)Harpya schrieb: Kann sich einer von Allem freisprechen oder unterwirft er sich, wenn gläubig, beliebigen Strafmaßnahmen der Stellvertreter Gottes?Allgemein? Das weiß ich nicht. Aber vernünftigerweise "unterwirft" man sich nicht einfach, sondern erkennt den Schaden an und versucht, ihn, soweit möglich, wieder gut zu machen bzw. Versöhnung anzustreben. Hass und entstandene Feinschaft können dabei äußerst hinderlich sein und/oder einen langwierigen Vergebungsprozess bewirken, zumal dann, wenn gewisse Charaktereigenschaften des Täters, eine Wiederholung der Tat plausibel erscheinen lassen.
(19-12-2013, 05:52)Harpya schrieb: Irgendwie gleicht das durch Werbung erzeugten Schuldgefühlen, wenn ich mein Baby nicht mit dem richtigen Produkt füttere.Keinesfalls! Dieser Effekt zählt für mich zu den "Albernheiten". Denn solche Dinge haben mit schwerwiegender Schuld absolut nichts zu tun.
(19-12-2013, 05:52)Harpya schrieb: Siehe RKK.Nein. Sei froh, dass dir im Leben keine so schlimme Tat (Unfallgeschehen, Triebdurchbruch, Totschlag, grobe Fahrlässigkeit, unterlassene Hilfe, ...) unterlaufen ist, für die du dich selbst "in Grund und Boden schämst" (und dir andere dazu kräftig "auf die Füße treten" oder "ins Genick schlagen").
Sehe ich das so richtig ?
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard

