18-12-2013, 23:41
(18-12-2013, 22:44)Morlog schrieb: Da wir Im Ebenbild Gottes geschaffen wurden, und das verstehe ich naturwissenschaftlich, können wir auch sagen, wer oder was Gott ist, wir sind schließlich sein Abbild."Naturwissenschaftlich" ist wohl der falsche Ausdruck; denn "naturwissenschaftlich" würde bedeuten, einer bestimmten Methodenlehre zu entsprechen, die aber gerade vorab gefasste Vorstellungen bewusst ausklammern soll - hier die Vorstellung, wie der Mensch geschaffen sei.
Auf der Ebene einer Methodenlehre können wir nur den Ausgang von Versuchen oder den Fortgang von Beobachtungen beschreiben.
Aber Gott ist in diesem Sinne nicht Gegenstand von (sachlichen) Beobachtungen, sondern ist eine Instanz, auf die hin die Sichtweise auf unser Verhalten (z. B. Umgang miteinander oder mit der Umwelt) geordnet werden soll. Gott ist also eine Soll-Instanz.
Ebenbild sind wir nur in dem Sinne, dass unser Gewissen ebenso eine Soll-Instanz gegen unsere Fähigkeit ist, kreativ zu sein. Wir wissen doch, dass der Mensch Vieles vermag, was er aber besser nicht tun sollte.
Also können wir gerade nicht sagen, wer oder was Gott ist, sondern wir möchten, dass unser Verhalten (allgemeiner unser Leben) auf diese Instanz hin geordnet sein sollte. Das aber ist eben keine Sachaussage im Sinne der naturwissenschaftlichen Methoden, sondern im weitesten Sinne ein Postulat und unter Gläubigen ein Konsens.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard