16-12-2013, 13:32
Die praktische (medizinische) Sicht haben wir jetzt ausreichend dikutiert.
Da sind alle Argumente auf dem Tisch und es ist wohl nichts Neues zu erwarten.
Aber wie schaut die religiöse Sicht aus ?
Wo in der Bibel sind Blutkonserven verboten ??
Es würde mich die betreffende Bibelstelle interessieren . . .
Denn die Bibel wurde vor Jahrtausenden geschrieben, und damals hatte noch niemand die Idee von Blutkonserven.
Moses verbot, Blut zu essen. Das ist richtig. Aber wenn einem Kind eine Blutkonserve verabreicht wird, dann ißt das Kind ja nicht Blut. Essen ist nicht dasselbe wie eine Transfusion. Das sollte doch gerade den die Bibel so genau auslegenden Zeugen Jehovas auffallen. Sonst hacken sie ja auch auf jedem Wort herum. Und da in diesem Beispiel (Bluttransfusion) nehmen sie es nicht so genau und legen extensiv aus.
Zur Zeit Jesu gab es noch nicht die Idee von Blutkonserven.
Die Frage stellte sich noch nicht und es gab daher kein Verbot.
Frage: handelt es sich um eine echte Lücke und ist sie daher durch Analogie zu schließen ? Ein allwissender Gott hätte die Methode der Blutkonserven voraussehen können und hätte dann das Regelwerk (Bibel) entsprechend formuliert. Dann hätte Moses eben nicht geschrieben, daß es verboten ist Blut zu "essen", sondern er hätte wohl geschrieben, daß es verboten ist Blut "zu sich zu nehmen". Hier stellt sich aber die Frage ob der Sachverhalt "Blut zu sich zu nehmen" mit den damaligen sprachlichen Mitteln (Althebräisch) ausgedrückt werden konnte. So gerecht müssen wir sein.
Das müßte von den Zeugen Jehovas untersucht werden.
Ein einfacher (ungeprüfter) Analogieschluß "essen = Bluttransfusion" scheint mir problematisch.
Mir kommt das so vor wie wenn heute jemand aus der Bibel "herauslesen" wollte, daß Autos verboten sind – und daher auch Rettungswagen . . .
[Es gibt eine Gruppierung der Amish, die in Lancaster County (Pennsylvania) sogar Fahrräder verbietet. Und zwar nicht aus praktischen Gründen (Unfallträchtigkeit), sondern aus religiösen Gründen !
Hinweis: die Amish sind keine Zeugen Jehovas]
Ich denke, es ist vergebliche Mühe, den Zeugen Jehovas bei der Frage der Blutkonserven mit praktischen, das heißt medizinischen Gründen zu kommen.
Man sollte sich die Mühe machen, mit ihnen auf biblischer Ebene zu diskutieren.
Und man sollte sie fragen, welche Bibelstelle die Bluttransfusionen verbietet.
Und dann sollte man in ihrem Beisein diese Stelle aufschlagen und laut vorlesen.
Da kommen sie ins stottern. Denn die Suppe ist sehr dünn
Keine klare Aussage.
Ich habe einem Zeugen Jehovas gesagt:
"Ich glaube an die Bibel. Bitte zeigen Sie mir die Stelle, die die Gabe von Bluttransfusionen verbietet." Er wollte ausflüchten und mir ein Wachtturm-Heftl mit medizinischen Studien (Aids-Gefahr) geben. Aber ich blieb hartnäckig und bestand auf der Nennung der Bibelstelle. Eine sehr schwache Stelle !
1.) Essen geschieht mit dem Mund. Wie reden. Wenn reden während einer religiösen Feier verboten ist, ist schreiben noch lange nicht verboten. Viele machen sich Notizen.
2.) Essen ist ein bewußter Vorgang. Der Mensch kaut und schluckt.
Wenn einem bewußtlosen Kind ohne dessen Mitwirkung eine Blutkonserve verabreicht wird, verstößt das Kind nicht gegen das Verbot, Blut zu essen.
Allenfalls der katholische Arzt verstößt gegen das Verbot – aber eigentlich nicht, denn er selbst setzt sich ja nicht die Infusionsnadel. Er "ißt" nicht – selbst dann nicht, wenn man die Bluttransfusion in problematischer Weise als "essen" werten würde. Der bewußtlose Patient verstößt sicher nicht gegen das Verbot.
Es ist wirklich eine interessante Frage.
Da sind alle Argumente auf dem Tisch und es ist wohl nichts Neues zu erwarten.
Aber wie schaut die religiöse Sicht aus ?
Wo in der Bibel sind Blutkonserven verboten ??
Es würde mich die betreffende Bibelstelle interessieren . . .
Denn die Bibel wurde vor Jahrtausenden geschrieben, und damals hatte noch niemand die Idee von Blutkonserven.
Moses verbot, Blut zu essen. Das ist richtig. Aber wenn einem Kind eine Blutkonserve verabreicht wird, dann ißt das Kind ja nicht Blut. Essen ist nicht dasselbe wie eine Transfusion. Das sollte doch gerade den die Bibel so genau auslegenden Zeugen Jehovas auffallen. Sonst hacken sie ja auch auf jedem Wort herum. Und da in diesem Beispiel (Bluttransfusion) nehmen sie es nicht so genau und legen extensiv aus.
Zur Zeit Jesu gab es noch nicht die Idee von Blutkonserven.
Die Frage stellte sich noch nicht und es gab daher kein Verbot.
Frage: handelt es sich um eine echte Lücke und ist sie daher durch Analogie zu schließen ? Ein allwissender Gott hätte die Methode der Blutkonserven voraussehen können und hätte dann das Regelwerk (Bibel) entsprechend formuliert. Dann hätte Moses eben nicht geschrieben, daß es verboten ist Blut zu "essen", sondern er hätte wohl geschrieben, daß es verboten ist Blut "zu sich zu nehmen". Hier stellt sich aber die Frage ob der Sachverhalt "Blut zu sich zu nehmen" mit den damaligen sprachlichen Mitteln (Althebräisch) ausgedrückt werden konnte. So gerecht müssen wir sein.
Das müßte von den Zeugen Jehovas untersucht werden.
Ein einfacher (ungeprüfter) Analogieschluß "essen = Bluttransfusion" scheint mir problematisch.
Mir kommt das so vor wie wenn heute jemand aus der Bibel "herauslesen" wollte, daß Autos verboten sind – und daher auch Rettungswagen . . .
[Es gibt eine Gruppierung der Amish, die in Lancaster County (Pennsylvania) sogar Fahrräder verbietet. Und zwar nicht aus praktischen Gründen (Unfallträchtigkeit), sondern aus religiösen Gründen !
Hinweis: die Amish sind keine Zeugen Jehovas]
Ich denke, es ist vergebliche Mühe, den Zeugen Jehovas bei der Frage der Blutkonserven mit praktischen, das heißt medizinischen Gründen zu kommen.
Man sollte sich die Mühe machen, mit ihnen auf biblischer Ebene zu diskutieren.
Und man sollte sie fragen, welche Bibelstelle die Bluttransfusionen verbietet.
Und dann sollte man in ihrem Beisein diese Stelle aufschlagen und laut vorlesen.
Da kommen sie ins stottern. Denn die Suppe ist sehr dünn
Keine klare Aussage.
Ich habe einem Zeugen Jehovas gesagt:
"Ich glaube an die Bibel. Bitte zeigen Sie mir die Stelle, die die Gabe von Bluttransfusionen verbietet." Er wollte ausflüchten und mir ein Wachtturm-Heftl mit medizinischen Studien (Aids-Gefahr) geben. Aber ich blieb hartnäckig und bestand auf der Nennung der Bibelstelle. Eine sehr schwache Stelle !
1.) Essen geschieht mit dem Mund. Wie reden. Wenn reden während einer religiösen Feier verboten ist, ist schreiben noch lange nicht verboten. Viele machen sich Notizen.
2.) Essen ist ein bewußter Vorgang. Der Mensch kaut und schluckt.
Wenn einem bewußtlosen Kind ohne dessen Mitwirkung eine Blutkonserve verabreicht wird, verstößt das Kind nicht gegen das Verbot, Blut zu essen.
Allenfalls der katholische Arzt verstößt gegen das Verbot – aber eigentlich nicht, denn er selbst setzt sich ja nicht die Infusionsnadel. Er "ißt" nicht – selbst dann nicht, wenn man die Bluttransfusion in problematischer Weise als "essen" werten würde. Der bewußtlose Patient verstößt sicher nicht gegen das Verbot.
Es ist wirklich eine interessante Frage.

