12-12-2013, 10:45
(12-12-2013, 09:30)Lelinda schrieb: Jesu Forderung, die Gebote bis aufs kleinste I-Tüpfelchen zu befolgen, kann doch (falls sie überhaupt von ihm selbst stammt) nur symbolisch gemeint gewesen sein. Schließlich hat er mehrfach den Sabbat gebrochen, und das sogar demonstrativ. Als Erklärung sagte er, es würde ja auch jeder sein Kind auch dann aus einem Brunnen retten, wenn gerade Sabbat ist. Diese Begründung ist aber nur schwach, denn bei dem Sturz in einem Brunnen handelt es sich um einen Notfall. Eine verdorrte Hand und ein krummer Rücken (die Leiden der Patienten, die Jesus am Sabbat heilte) waren aber keine Notfälle, sondern dafür wäre auch noch am nächsten Tag Zeit gewesen.
Anscheinend meinte Jesus, man sollte den Sabbat durch gute Taten ehren. Im Gebot steht aber nur, man soll am Sabbat nicht arbeiten.
Jesus hat nicht das Sabbatgesetz verändert, sondern nur klargestellt, dass es nicht verboten ist, am Sabbat Dinge zu tun, die nicht verschoben werden sollten, etwa Kranke ohne körperlichen Aufwand nur durch Worte zu heilen. Massagen am Sabbat hätte er aber wohl verboten
(12-12-2013, 09:30)Lelinda schrieb: Auch bei dem Gesetz, dass man ungehorsame Söhne steinigen lassen sollte, war Jesus wohl der Meinung, dass kein liebender Elternteil das jemals tun würde; und es deutet auch nichts darauf hin, dass seine Umwelt (zum Beispiel seine Zuhörer) das anders sahen.
Welcher Meinung Jesus war, wissen wir nicht. Gleichwohl hat Jesus laut Mark. 7, 5-13 ausdrücklich unterstrichen, dass die Kinder getötet werden müssen, die ihren Eltern nicht die nötige Hilfe zukommen ließen.
(12-12-2013, 09:30)Lelinda schrieb: Demnach legte Jesus also selbst die Gebote nach seinem eigenen Gutdünken aus, und sie wurden anscheinend ohnehin nicht mehr so strikt befolgt wie zu Moses Zeiten, wo man noch hingerichtet werden konnte, nur weil man am Sabbat Holz gesammelt hatte, sich also um den Lebensunterhalt gekümmert hatte.
Jesus wollte selbst das geringste Gebot aus der Thora bis zum Vergehen der Erde festschreiben und hat bei der Bergpredigt die Thoragesetze teilweise noch verschärft:
"Ich aber sage euch: Wer eine Frau ansieht, sie zu begehren, der hat schon mit ihr die Ehe gebrochen in seinem Herzen." (Matth. 5, 28)
"Ich aber sage euch: Wer sich von seiner Frau scheidet, es sei denn wegen Ehebruchs, der macht, dass sie die Ehe bricht; und wer eine Geschiedene heiratet, der bricht die Ehe." (Matth. 5, 32)
"Ich aber sage euch, dass ihr überhaupt nicht schwören sollt, weder bei dem Himmel, denn er ist Gottes Thron" (Matth. 5, 34)
Hier hebt Jesus dieses Gesetz Gottes auf:
" Und ihr sollt bei meinem Namen nicht falsch schwören, daß du den Namen deines Gottes entweihen würdest. Ich bin der HERR. " (3. Mos. 19, 12)
Ansonsten hat Jesus das Sabbatgesetz nicht aufgehoben, da er als Wanderprediger dann heilen musste, wenn er vor Ort war, weil er am nächsten Tag bereits woanders sein konnt. Da er durch sein Heilen auch keinen persönlichen Vorteil hatte, wie etwa der Mann, der am Sabbat Holz gesammelt hatte, galt für ihn das Arbeitsverbot am Sabbat nicht.
(12-12-2013, 09:30)Lelinda schrieb: Man braucht also den Satz, dass Jesus nichts an den Gesetzen ändern wollte, nicht allzu ernst zu nehmen oder gar daraus schlussfolgern, dass man dadurch gezwungen würde, sich selbst haarklein daran zu halten.
Man sollte gar nichts ernst nehmen, was ein nach meiner Meinung verwirrter religiöser Eiferer und gescheiterter Weltuntergangsprophet und Feind einer sinnvollen Religionsfreiheit an sinnlosen Ratschlägen erteilt hat. Etwa die Feinde zu lieben, etwa allen Besitz zu verkaufen und mit den Armen zu teilen, etwa klaglos den gewaltsamen Unterdrückern zu geben, was die den Menschen abpressen wollen, etwa sich ein Auge heraus reißen, wenn man eine andere Frau begehrlich angeschaut hat, wie er das ja auch in der Bergpredigt gefordert hat. (Matth. 5, 27-29)
In Befolgung der kritisierten Forderungen kann das menschliche Miteinander nach meiner Meinung nicht wirklich gut funktionieren und das ist ja dadurch bewiesen, da auf den Armutsgeboten Jesus die reichste Religionsorganisation der Erde aufgebaut wurde und das Gottesgnadentum mit seinen Leibeigenen.
