06-12-2013, 19:29
(06-12-2013, 17:18)Lelinda schrieb: Sucher:
Diese Stelle zeigt aber nicht den Pharisäer im schlechten Licht, der glaubte, alle Vorschriften bis ins Kleinste befolgen zu müssen, sondern Jesus, der seinen Gastgeber und dessen Kollegen wegen einer kleinen Meinungsverschiedenheit beschimpft. Das macht keinen besonders guten Eindruck, sondern zeugt eher von Intoleranz, nicht zuletzt deswegen, weil er auch noch verallgemeinert, also seinen Vorwurf nicht nur dem Gastgeber, sondern auch den anderen Pharisäern unterstellt.
Der Forderer der Liebe zu den Feinden hielt es laut Bibel eh nicht sehr genau mit der Liebe zu den Feinden. Im Tempel geißelte er die Menschen, die die Tiere verkauften, die sein Vater als Opfergaben einfordert. Vom Bestrafen von Menschen mit der Ewigen Pein mal ganz abgesehen.
(06-12-2013, 17:18)Lelinda schrieb: Da Jesus die Pharisäer und "Schriftgelehrten" nicht nur hier, sondern auch sonst oft wüst beschimpfte, kann "Schriftgelehrter" keine höfliche Anrede gewesen sein. Oder die Evangelisten waren schlecht informiert.
Richtig, Jesus verallgemeinerte auch nach meiner Meinung unzulässig. Laut Matth. 23, 13 bis 33 droht er 5-Mal pauschal:
"Wehe aber euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler!"
und seine Beschimpfung endet so:
"Schlangen! Otternbrut! Wie solltet ihr dem Gericht der Hölle entfliehen?"
Dass die Bezeichnung "Schriftgelehrter" als eine respektvolle Anrede verstanden wurde steht aber nicht in den Evangelien, sondern wird hier behauptet:
"Der Begriff Schriftgelehrter wird im Allgemeinen als respektvolle Anrede eines jüdischen Gesetzeslehrers verstanden (Rabbi = „Mein Lehrer“)" (http://de.wikipedia.org/wiki/Schriftgelehrter)
