28-11-2013, 21:58
Aus dem “Handelsblatt Morning Briefing” vom 27.11.2013:
Noch fehlt Franziskus sein politischer Pendant, der seine Vorstellungen in die Tat umsetzt. Die meisten Zeitgenossen halten es für kaum möglich, dass Politik und Religion mit vereinten Kräften das “System Europa” grundlegend verändern werden. Doch sie irren. Dass diese nach meiner Überzeugung mit hoher Wahrscheinlichkeit kommende Großwende in Europa Einfluss auch auf die Wirtschaftspolitik Chinas haben wird, dürfte außer Frage stehen...
Zitat:Apropos Marx: Dessen Nachfolger heißt nicht Oskar Lafontaine, sondern Franziskus und ist von Beruf Papst. Unter dem Titel "Evangelii Gaudium" nennt er das herrschende Wirtschaftssystem "in der Wurzel ungerecht". Die Welt lebe in einer neuen Tyrannei des "vergötterten Marktes". Wenn an den Missständen eine Nation unschuldig ist, dann Deutschland. Wir werden dem Papst nachher eine Übersetzung von Ludwig Erhards Bestseller in den Vatikan schicken. Dessen Titel könnte Franziskus mühelos zum Motto der Weihnachtspredigt erheben: "Wohlstand für alle".
Noch fehlt Franziskus sein politischer Pendant, der seine Vorstellungen in die Tat umsetzt. Die meisten Zeitgenossen halten es für kaum möglich, dass Politik und Religion mit vereinten Kräften das “System Europa” grundlegend verändern werden. Doch sie irren. Dass diese nach meiner Überzeugung mit hoher Wahrscheinlichkeit kommende Großwende in Europa Einfluss auch auf die Wirtschaftspolitik Chinas haben wird, dürfte außer Frage stehen...

