21-11-2013, 22:36
(14-11-2013, 23:41)se7en schrieb: Stets versuche ich Dinge logisch erfassen zu können. Möglicherweise ist das die falsche Herangehensweise. Da mir allerdings der persönliche Bezug zu Gott fehlt, aber wohl die einzig mögliche für mich.Finde ich nicht falsch. Für mich ist es absolut logisch, dass es Gott gibt, aber vermutlich anders als du es dir vorstellst.
Zitat:Einen großen Wahrheitsgehalt finde ich in den Naturwissenschaften. Also bspw. die allgemeine Relativitätstheorie, Quantenphysik sowie Evolution. Sie beschreiben die Welt relativ genau. Mit ihnen kann man die Entstehung der Milchstraße, der Sonne, der Erde und des Lebens nachvollziehen. Gott wird hierfür eigentlich nicht benötigt. Wo steckt also dieser Gott, an den fast alle Erdenbewohner glauben?Sicherlich kann man durch Beobachtung gewisse Dinge besser verstehen und erklären, wie sie funtkionieren. Allerdings beantwortet das nicht, warum es diese Dinge gibt und wie diese Dinge entstanden sein sollen?
Zitat:Anzeichen für ein schöpferisches Wesen bieten außerdem der Urknall und die Naturkonstanten, welche erstaunlich gut auf die Entstehung von Leben angepasst scheinen. Eine weitere Idee von mir ist, dass Gott – sofern er existiert – auch Einfluss auf die Quantenphysik haben könnte, da diese sich teilweise dem phyikalischen Gesetz von Ursache und Wirkung entzieht. Beispielsweise Partikel die aus dem Nichts entstehen. Könnte Gott also über die Quantenphysik „Wunder“ hervorrufen, ohne konkret in die physikalischen Gesetze einzugreifen?
Ich würde als Wissenschaftler zunächst einmal nicht unterstellen oder mutmaßen, dass Gott dieses oder jenes möglicherweise beeinflusst.
Dass wir überhaupt existieren, ist für mich das größte Indiz, dass es einen Gott geben muss.
Zitat:Was mich allerdings an einen persönlichen Gott zweifeln lässt, sind jüngere Errungenschaften der Astrophysik. Das Universum ist viel größer, als wir es uns je vorstellen könnten. Die Milchstraße besteht aus ca. 300 Milliarden Sternen und ist nur eine der 100 Milliarden Galaxien in unserem Sichtradius, welcher wiederum nur ein kleiner Teil des gesamten Universums darstellt. Recht viel Platz, wenn man bedenkt dass Gott nur den Menschen nach seinem Ebenbild geschaffen hat. Ist es nicht plausibler, auch aufgrund neuerster Erkenntnisse dass fast jeder Stern Planeten besitzt, wir womöglich doch nicht die Krone der Schöpfung sind? Dass es dort draußen noch abermillionen weitere Erden gibt. Und möglicherweise mit intelligenten Wesen, die mit den Wörtern „gut“ und „böse“ nichts anfangen können?
Glaubst du denn, dass wir die Krone der Schöpfung sind? Dass wir Menschen die einzige Schöpfung Gottes sind? Das ist eine sehr biblisch angehauchte Vorstellung. Ich glaube nicht, dass wir allein im Universum sind. Das scheint mir auch nicht sehr logisch und warum sollte Gott so ein Riesen-Universum erschaffen und allein auf einem Planeten nur die Menschen erschaffen? Das wäre eine riesige Platzverschwendung. In meinem Glauben an Gott sind wir Menschen nicht die einzige Schöpfung.
Zitat:Wenn ich so etwas wie einen Glauben habe, dann wäre es folgender: Wir sind Teil, Versuch und Ausdruck des Universums, sich selbst zu erleben - und möglicherweise sogar zu verstehen! Wenn es einen Gott gibt, so ist er die Ordnung in dem Zufall.
Das hört sich aber so an als ob das Universum eine Art Bewusstsein hätte.
Wenn Gott die Ordnung im Zufall wäre, dann müsste ja etwas dafür sorgen, dass der Zufall geordnet wäre, somit setzt du eine Art Intelligenz voraus. Dann kann man aber auch gleich als den Planer sehen, meine ich.
Zitat:Doch jeder Mensch zimmert sich sein eigenes Bild über Gott frei nach seinen Vorstellungen zusammen. Die Wissenschaft ist weit entfernt, die Existenz eines schöpferischen, allwissenden Wesens zu widerlegen. Doch wenn es einen Gott gibt, so ist er vermutlich anders, als wir ihn uns auch nur im Entferntesten vorstellen können – die althergebrachte Darstellung aus kulturellen Mythen hat meiner Meinung nach ausgedient.
Niemand hat Gott auf Erden gesehen. Es sind immer nur Vorstellungen, die wiedergegeben werden. So überrascht es nicht, dass Göttervorstellungen auch von Kultur zu Kultur sowie zeitlichen Wandel differieren.
Zitat:Meine Frage an euch: Wie passt Gott in unser heutiges Verständnis von Realität? Wie kann man sich ihn vorstellen? Wie könnte ein moderner Gott aussehen? Wie passen Gott und Wissenschaft zusammen?
Man kann ihn sich nicht vorstellen. Was meinst du mit heutigem Verständnis der Realität?
Ein moderner Gott trägt heute vll. einen Anzug? k.A. was du damit meinst..
Gott und Wissenschaft sind entgegengesetzt. Wenn Gott auftauchen würde, hätte die Wissenschaft wohl alle Erklärungen. Wissenschaft ist das menschliche Bestreben die Dinge zu verstehen und zu erklären. Vll. wird es der Wissenschaft gelingen einen sehr starken Beweis/Indiz für die Existenz Gottes zu finden, aber das bleibt abzuwarten.
Zitat:Und ist es nicht langsam an der Zeit den Begriff Gott mit den großen ungeklärten Fragen zu verknüpfen? Also beispielsweise Urknall, Bewusstsein etc, um eine Diskussion über ihn wieder interessant zu gestalten? Oder währe genau dies ein Fehler?
Das kann man sicherlich machen, aber am Ende bleibt es letztlich auch nur eine Glaubenssache. Interessanter wird es dadurch sicherlich.
with great power comes great responsibility
Entscheidungen machen uns zu denen, die wir sind. Und wir haben immer die Wahl, das Richtige zu tun.
Entscheidungen machen uns zu denen, die wir sind. Und wir haben immer die Wahl, das Richtige zu tun.