16-11-2013, 16:20
(16-11-2013, 10:49)Lelinda schrieb:Zitat:Und er sprach: Wer hat dir's gesagt, daß du nackt bist?..."Ist das an anderen Stellen auch so? Als Kain Abel ermordet hat, fragt Gott ihn ja auch, warum er es getan hat, scheint aber nicht wirklich an der Begründung interessiert zu sein, und Kain gibt ja auch keinen Grund an.
Hier hat Marcion eine typische Gerichtsbefragung, die dazu dient, Schuld nachzuweisen, als woertliche Frage interpretiert. Sicher, man kann von einem anderen Gottesverstaendnis ausgehen oder gleich ganz der Hypothese folgen, dass die ganze Garten Eden-Geschichte nichts mit Gott zu tun hatte (ersteres halte ich uebrigens fuer gegeben, und letzteres will ich nicht ausschliessen), aber das aendert nichts daran, dass es ein zweifelhaftes Vorgehen ist, diese Fragen banal woertlich zu interpretieren, was die Umstaende (Beweisaufnahme) ausser Acht laesst. Kontext ist wichtig.
Kain lässt zumindest erkennen, weshalb er seinen Bruder getötet hat. Der Grund war Eifersucht auf den Bruder, weil Gott das Opfern von Gottesgeschöpfe durch einen Hirten akzeptiert, aber das Opfern von pflanzlichen Produkten durch einen Bauern missachtet:
"Und es geschah nach einiger Zeit, da brachte Kain von den Früchten des Ackerbodens dem HERRN eine Opfergabe. Und Abel, auch er brachte von den Erstlingen seiner Herde und von ihrem Fett. Und der HERR blickte auf Abel und auf seine Opfergabe; aber auf Kain und auf seine Opfergabe blickte er nicht. Da wurde Kain sehr zornig, und sein Gesicht senkte sich. Und der HERR sprach zu Kain: Warum bist du zornig, und warum hat sich dein Gesicht gesenkt? Ist es nicht so, wenn du recht tust, erhebt es sich? Wenn du aber nicht recht tust, lagert die Sünde vor der Tür. Und nach dir wird ihr Verlangen sein, du aber sollst über sie herrschen." (Genesis 4, 3 bis 7)
Du kannst davon ausgehen, dass kaum en Christ die Perversität erkennt, die hier Gott unterstellt wird. Einmal, dass Gott die Opfergaben so ungerecht bewertet, zum anderen, dass er das Schlachten und Verbrennen von Geschöpfen von ihm als Opfergaben verlangt, wie das vielmals an anderer Stelle detailliert beschrieben wird.
Der Gipfelpunkt der Perversität in Bezug auf Schlachtopfer ist dieser religiöse Schwachsinn:
„Und wandelt in Liebe, wie auch der Christus euch geliebt und sich selbst für uns hingegeben hat als Gabe und Schlachtopfer, Gott zu einem duftenden Wohlgeruch.“ (Epheser 5, 2)
Fakt laut Bibel ist: Jesus verreckte als Schlachtopfer laut Matthäus 26, 39-44 nach dem WILLEN Gottes. EKELHAFT!