(15-11-2013, 22:43)Harpya schrieb: Da gehen die Probleme ja auch schon los,
was ist denn eine offensichtliche Metapher ?
Lass uns nicht ueber das Wort "Metapher" streiten; nehmen wir mal ein Beispiel (keine Metapher uebrigens), das Marcion benutzt hat, zu beweisen, dass der Gott des AT nicht allwissend ist:
1 Mose 3:" 8 Und sie hörten die Stimme Gottes des HERRN, der im Garten ging, da der Tag kühl geworden war. Und Adam versteckte sich mit seinem Weibe vor dem Angesicht Gottes des HERRN unter die Bäume im Garten. 9 Und Gott der HERR rief Adam und sprach zu ihm: Wo bist du? 10 Und er sprach: Ich hörte deine Stimme im Garten und fürchtete mich; denn ich bin nackt, darum versteckte ich mich. 11 Und er sprach: Wer hat dir's gesagt, daß du nackt bist?..."
Hier hat Marcion eine typische Gerichtsbefragung, die dazu dient, Schuld nachzuweisen, als woertliche Frage interpretiert. Sicher, man kann von einem anderen Gottesverstaendnis ausgehen oder gleich ganz der Hypothese folgen, dass die ganze Garten Eden-Geschichte nichts mit Gott zu tun hatte (ersteres halte ich uebrigens fuer gegeben, und letzteres will ich nicht ausschliessen), aber das aendert nichts daran, dass es ein zweifelhaftes Vorgehen ist, diese Fragen banal woertlich zu interpretieren, was die Umstaende (Beweisaufnahme) ausser Acht laesst. Kontext ist wichtig.