15-11-2013, 22:43
(15-11-2013, 22:29)Ulan schrieb: Diesen Aspekt hat Sucher witzigerweise auch mit Marcion gemein. Dessen Meinung zum AT war ja aehnlich, und er war auch ein unverbesserlicher Literalist, selbst bei offensichtlichen Metaphern und Allegorien.
Da gehen die Probleme ja auch schon los,
was ist denn eine offensichtliche Metapher ?
(Marius Rimmele
„Metapher“ als Metapher.)
1/2011 -
....
Die Metapher hat eine lange und zuletzt wieder steile
Karriere hinter sich. Mehrfach überquerte der Begriff
die Grenzen zwischen Disziplinen, von der Rhetorik
wanderte er in die Philosophie, Literaturwissenschaft
und Linguistik, von der Linguistik in die Semiotik, zu
letzt von der Philosophie und Linguistik in die Kognitionsforschung.
Besonders dort hat der Begriff einen
erstaunlichen Siegeszug angetreten, nachdem man
begonnen hat,
Theorien zur Metaphernpflichtigkeit
des Denkens empirisch zu untersuchen. Im Verlaufe
dieser Migrationsbewegungen hat das Konzept der
Metapher notgedrungen diverse Veränderungen
durchlaufen; mit den veränderten Theorie- und Untersuchungsinteressen traten jeweils andere Aspekte in
den Fokus der Aufmerksamkeit.
Dementsprechend unterschiedlich wurde der Kreis gezogen, mit dem die
jeweiligen Definitionen das Phänomen zu begrenzen
suchten. Das Verhältnis zwischen Aspekten der Ausdrucksebene
und der Inhaltsebene etwa wird selbstvinnerhalb einzelner Wissenschaften wie der Philosophie
oder der Literaturwissenschaft sehr verschieden
gewichtet.
Eine allgemeingültige Definition „der Metapher“ gibt es also nicht einmal innerhalb einzelner Wissenschaften...."
Also wenn einer Metapher meint soll er das davorschreiben.
Je mehr man sich hochwissenschaftlich
mit manchen Begriffen beschäftigt umso zerfledderter
kommen sie nacher aus der Diskussion zurück.