08-11-2013, 14:03
(08-11-2013, 13:35)Lelinda schrieb: Tatsächlich hängt es wirklich von der Persönlichkeit oder Mentalität des Gegners ab, wie das Hinhalten der anderen Wange interpretiert wird. Im Allgemeinen aber fordert es den Gegner zum Weitermachen auf
das seh ich anders
in meiner kindheit etwa war es selbstverständlich, daß eine prügelei dann zu ende war, wenn einer aufgegeben hat - also nicht mehr weiter kämpfte, sondern "die andere wange hinhielt". so wie auch unter wölfen ein zweikampf zu ende ist, wenn der unterlegene dem anderen die kehle zum tödlichen biß hinhält. erziehung, sozialregeln, gewissen, wie auch immer du es nennst, etwas hindert den überlegenen daran, seine überlegenheit auszunutzen, wenn sie derart herausgefordert wird
so etwas kann auch für das "gewissen einer nation" gelten bzw. eine gesellschaft kann so verfaßt sein, sich durch gewaltlosigkeit in ihrer eigenen gewaltsamkeit bloßgestellt zu fühlen, scham und schuld zu entwickeln und der gewaltlosigkeit "nachzugeben"
kann - die britische nation zu gandhis zeiten - muß aber nicht (das nazireich). so wie es heute angeblich auch unter kindern nicht mehr üblich ist, mit schlagen aufzuhören, wenn der andere am boden liegt, sondern dies als aufforderung zum treten verstanden wird
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)

