06-11-2013, 22:28
(06-11-2013, 00:03)Sinai schrieb:(05-11-2013, 23:20)Ekkard schrieb: Aber was soll's: In Köln steht ein goldener Schrein mit ihren Gebeinen. Also muss ihre Sage ja wohl wahr sein - oder?
Im Mittelalter war es Mode, für jede biblische Begebenheit Reliquien anzufertigen.
Kritiker schätzen, daß wahrscheinlich mehr als 90 % davon Fälschungen sind
ich hätte jetzt glatt auf fast 100% geschätzt
(06-11-2013, 00:03)Sinai schrieb: Es ist heute unmöglich zu entscheiden, welche Reliquie gefälscht ist und welche nicht
das ist auch völlig irrelevant
der religiöse "sinngehalt" von reliquien als "glaubenszeugnissen" ist losgelöst von solch profanen fragen
(06-11-2013, 00:03)Sinai schrieb: Der Umstand zahlloser gefälschter Reliquien zeigt, wie sehr der mittelalterliche Mensch an solchen Symbolen hing – er ist aber kein Indiz dafür, daß die zugrundeliegende Geschichte unwahr ist.
So einfach ist die Beweisführung nicht. Nur deshalb, weil in Köln ein goldener Schrein mit Gebeinen liegt, die sicher fälschlich den hl. drei Königen zugeordnet werden, ist die biblische Geschichte nicht widerlegt.
das sagt ja auch keiner
aber der ganze duktus der geschichte macht nun mal eine fromme legende sehr viel plausibler als irgendetwas mit real faktischem hintergrund
beweispflicht liegt bei dem, der einen solchen behauptet. es bedarf keines widerlegenden beweises, bis zu dem die bloße behauptung gültig wäre
ansonsten widerlege letztgültig die existenz der zahnfee - oder sei verdammt dazu, sie als realität anzuerkennen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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