06-11-2013, 12:32
Es ist wohl so, dass Gläubige den Göttern ihrer Religion meist den Charakter verliehen, der den Lebensumständen ihrer Zeit entsprach. Das Christentum scheint da eine Ausnahme zu bilden. Es lehrt Feindesliebe und Toleranz. Das passt so ganz und gar nicht zu Jahwe, dem AT und Tanach das Selbstbekenntnis nachsagen, er sei ein eifersüchtiger Gott. Gäbe es Gott und wäre er identisch mit der christlichen Trinität, so hätte er um das Jahr Null nuZ von heute auf morgen einen geradezu extremen Meinungswandel erfahren. Der die von ihm geschaffene Menscheit durch die Sintflut wegen ihrer Vergehen, die er als Schöpfer dazu noch mit zu verantworten hatte, ausrottete bis auf eine einzige aus seiner Sicht brave Familie wird plötzlich zu einem die Menschen liebenden, verzeihenden Gott, der nicht mehr Genozid fordert, wie seinerzeit den durch die Hebräer an den Medianitern vollbrachten, sondern sogar (die von Menschen nicht realisierbare) Feindesliebe.
Glaube und Logik widersprechen sich hier m.M.n. extrem. Moderne christliche Theologie fand einen Ausweg: Die Bibel gilt schon seit geraumer Zeit im Gegensatz z.B. zum Koran nicht mehr als Gottes wörtliches Wort, sondern als Menschenwerk, welches lediglich durch Gott inspiriert ist. Diese These erlaubt es, Stories des Hasses (Genozid an den Medianitern z.B.) und die Interpretation lokal begrenzter Naturkatastrophen (Sintflut z.B.) als das darzustellen, was sie auch tatsächlich sind: Menschliche Interpretation realer Vorkomnisse (Sintflut) und Rechtfertigungsversuche (Medianiter). Wahrer werden die Geschichten der Bibel dadurch aber auch nicht - imho.
Man muss schon sehr glauben wollen, um glauben zu können!
Glaube und Logik widersprechen sich hier m.M.n. extrem. Moderne christliche Theologie fand einen Ausweg: Die Bibel gilt schon seit geraumer Zeit im Gegensatz z.B. zum Koran nicht mehr als Gottes wörtliches Wort, sondern als Menschenwerk, welches lediglich durch Gott inspiriert ist. Diese These erlaubt es, Stories des Hasses (Genozid an den Medianitern z.B.) und die Interpretation lokal begrenzter Naturkatastrophen (Sintflut z.B.) als das darzustellen, was sie auch tatsächlich sind: Menschliche Interpretation realer Vorkomnisse (Sintflut) und Rechtfertigungsversuche (Medianiter). Wahrer werden die Geschichten der Bibel dadurch aber auch nicht - imho.
Man muss schon sehr glauben wollen, um glauben zu können!